Gemeinderat: Erneut wird in Kappel-Grafenhausen diskutiert

Kappel-Grafenhausen. Der Kappel-Grafenhausener Gemeinderat hat sich am Montag mit Bauanträgen befasst. Einmal mehr gab es Ärger über ein bekanntes wie lästiges Thema.

Kein Problem hatte das Gremium mit dem Neubau eines Einfamilienwohnhauses samt Doppelgarage im Mirabellenweg und dem Errichten eines Einstellplatzes für Gartengeräte im Untergarten. Zwei weitere Bauanträge sorgten jedoch für Diskussionen. Weil Ferienwohnungen entstehen sollen, deren Zunahme auch in der Doppelgemeinde gebremst werden soll (siehe auch nebenstehenden Bericht).

Einer Nutzungsänderung zum Umbau eines Kellerraums zum Ferienzimmer mit vier Betten und Bad ohne Küche im Endweg wurde mit acht Ja- und fünf Nein-Stimmen bei einer Enthaltung noch zugestimmt. Denn: Die Nutzfläche der vorhandenen Wohnungen (knapp 200 Quadratmeter) überwog gegenüber der touristischen Nutzung des Kellergeschosss (gut 30 Quadratmeter) deutlich – ganz wie es der Gemeinderat per Grundsatzentscheidung im vergangenen Jahr festgelegt hat.

"Ampel"-Regelung ruht wegen Corona

Anders bei einer beantragten Nutzungsänderung von Wohnraum in gleich drei Ferienwohnungen in der Schubertstraße. Zwar sind im dort gültigen Bebauungsplan Großoberfeld V als reinem Wohngebiet "ausnahmsweise" Beherbergungsbetriebe zulässig. Dennoch regte sich Unmut. Johannes Lehmann (CDU) scheiterte denkbar knapp mit seinem Antrag, die Verwaltung zu beauftragen, eine Veränderungssperre zu prüfen (Stimmengleichheit). Doch am Ende verweigerte der Gemeinderat dann doch breit mit zwölf Nein-Stimmen bei einem Ja und einer Enthaltung sein Einverständnis. Entscheidend wird nun sein, was die Baubehörde des Landratsamtes dazu sagt.

Frank Andlauer (CDU) erkundigte sich bei der Gelegenheit nach dem Stand einer geplanten Einteilung des Gemeindegebiets in grüne, gelbe und rote Zonen, in denen per "Ampel" die Zulässigkeit von Ferienwohnungen stufenweise geregelt werden soll (wir berichteten). Das Konzept hängt derzeit wegen Corona in der Warteschleife, erklärte Bürgermeister Jochen Paleit. Er wolle, wie vorgesehen, die Planung vor einer Beschlussfassung erst noch bei einer Bürgerversammlung vorstellen – was derzeit nicht möglich sei.