Das Konzert in der Kappeler Kirche war gut besucht: Rund 250 Zuhörer ließen sich den Auftritt nicht entgehen. Foto: dec

Komponist zeigt sich begeistert von Kappeler Musikern

Kappel - Über mangelndes Interesse konnte sich die Musikkapelle Kappel nicht beklagen: Rund 250 Zuhörer ließen sich ihr Konzert in der Kirche St. Cyprian und Justina nicht entgehen. Mit Melodien eine Brücke als Band zwischen Menschen zu bauen, hatten sich die Musiker vorgenommen. Es gelang ihnen blendend mit einer modernen Mischung.

Schon mit "Terra di Montagne" des Zillertäler Bezirkskapellmeisters Michael Geisler legte die Kapelle mit großer Ausdruckskraft los. Nicht minder beeindruckend geriet das Zusammenspiel bei der "Sinfonietta" von Gerhard Fischer-Münster. Dazu gab Josef Loosman gerne vorübergehend seinen Dirigentenstab an Fischer-Münster selbst ab. Schließlich war sein weltweit anerkannter Komponisten-Freund extra aus Mainz angereist, um die Uraufführung des Werks in Kappel persönlich zu leiten. Das zeichnet sich nicht nur durch eigenwilligen Stil samt musikalischer Ironie aus, sondern erfordert auch hohe Präzision in Spieltechnik und Dynamik.

Im Verlauf des Konzerts zeigte sich Fischer-Münster begeistert von der ersten öffentlichen Präsentation seiner neuen "kleinen" Symphonie. Dabei hatte auch Thomas Horsch an der Oboe einen tragenden Part, ansonsten nutzten alle Register die Gelegenheit, musikalisch abwechselnd ihre Akzente zu setzen.

Mit der "Sinfonia per un addio" vom Genueser Gian Piero Reverberi stellte die Kapelle ihre Ausdrucksstärke ebenso trefflich unter Beweis. Beim zarten "Mountain Wind" von Martin Scharnagl ließen die Instrumentalisten tief durchatmen. Dabei setzte Julia Bialtika an der Querflöte ganz besondere Akzente. Zuvor hatte sich übrigens schon der Blockflöten-Nachwuchs unter der Leitung von Franz Jäger mit einem peruanischen "Chinchasuyu" in die Herzen der Zuhörer gespielt.

Auch gesanglich ein Genuss

Im Themenwechsel kam auch anspruchsvolle Schlagerwelt nicht zu kurz. Bei "Angels" von Robbie Williams brillierte Marius Bührle als ausdrucksstarker Solosänger, nicht minder Hans-Jürgen Wieber später mit Eltons Johns "Endloser Nacht". Mit dem modernem "Halleluja" von Leonard Cohan empfahlen sich Katharina Eckel und Dominik Binning als weitere Gesangsstars aus den Reihen der Kapelle.

Falls diese jemals Nachwuchsprobleme ereilen sollten, könnte sie sich getrost zur Gesangsgruppe umformieren. Doch die Kapelle von Dirigent Loosmann ist jung und schwächelt beileibe nicht, bietet längst mehr als Volkstümliches und Schlager. Extra zum Muttertag intonierte sie in der Kirche zwischendurch das Marienlied "Meerstern, ich grüße dich" als Sinnbild für die Verbundenheit von Mutter und Kind. Zum Konzertabschluss erklang schließlich noch das Gotteslob "Segne du Maria". Beide Lieder wurden von vielen Konzertgästen mitgesungen.