Das Euro-Hotel am Grafenhausener Ortseingang könnte bald Zuwachs bekommen – und mittelfristig sogar neu gebaut werden. Foto: K.-H.-Schneider GmbH Foto: Lahrer Zeitung

Tourismus: Schneider investiert in Grafenhausen zweistelligen Millionenbetrag / Weiterer Bau "gut vorstellbar"

Der Familienbetrieb Schneider plant am Ortseingang von Grafenhausen ein Hotel mit 100 Zimmern. In einem weiteren Schritt könnte das bestehende Euro-Hotel neu gebaut werden – Investitionssumme: ein zweistelliger Millionenbetrag.

Grafenhausen. Das Vorhaben befindet sich noch in der Frühphase, bevor die Bagger rollen, muss ein neuer Bebauungsplan her. Doch die Gemeinde hat bereits Zustimmung signalisiert. Bürger-meister Jochen Paleit am Freitag gegenüber der Lahrer Zeitung: "Natürlich unterstützen wir es, wenn sich ein ansässiger Betrieb erweitern will." Auch der Gemeinderat scheint positiv gestimmt. "Wir haben sehr viele Gespräche geführt, waren von Anfang offen mit unseren Plänen und für Kompromisse", sagt Firmenchef Karl-Heinz Schneider.

Der 66-Jährige betreibt mit seinen beiden Söhnen unter anderem den Tankhof und den Burger King am östlichen Ortseingang von Grafenhausen – und auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Euro-Hotel. Dieses soll in absehbarer Zeit Zuwachs bekommen.

Nach Schneiders Plan werden in einem ersten Bauabschnitt die beiden Gästehäuser neben dem Beherbergungsbetrieb abgerissen. Sie stammen aus den 60er-Jahren und sind laut Schneider in einem schlechten Zustand: "Eines ist schon seit einiger Zeit nicht mehr bewohnbar, das andere nicht mehr weit davon entfernt." Sind die Häuser gewichen, wäre eine Fläche von 6000 Quadratmetern frei. Darauf soll ein neues Hotel entstehen. "Wir planen ein 100-Zimmer-Haus, wahrscheinlich mit Tiefgarage", sagt Schneider. Weiteres Wohlwollen von Gemeinde und Baurechtsbehörden vorausgesetzt, könnte in gut einem Jahr Baustart sein, hofft Schneider, vielleicht aber auch erst 2020.

Doch der Unternehmer denkt bereits weiter. Je nach Auslastung des neuen Hotels sei es "gut vorstellbar", das Euro-Hotel, neu zu bauen. Das Haus ist rund 25 Jahre alt und verfügt über 49 Zimmer. In einem dritten Schritt sei auch Wohnbebauung möglich, so Schneider.

"Wir befinden uns in einer starken Wettbewerbssituation. Der müssen wir uns stellen", sagt der 66-Jährige. "Das alles geht nur, wenn meine beiden Söhne weiter mitziehen wie bisher. Ich alleine müsste keinen zweistelligen Millionenbetrag mehr investieren." Und noch etwas ist Schneider wichtig zu betonen: "Wir sind Mittelständler, keine Heuschrecken." Oder anders formuliert: "Wir sind in der Region verwurzelt, nehmen keine Wohnfläche weg und schaffen Arbeitsplätze." Zwischen 15 und 20 neue Festangestellte will Schneider in dem neuen Hotel beschäftigen, plus Teilzeitangestellte.

Die K.-H.-Schneider GmbH betreibt zwei Shell-Autohöfe und zwei Hotels (Euro-Hotel und Highway-Hotel) in Grafenhausen und Herbolzheim. Hinzu kommen je ein Burger-King-Schnellrestauarant in den beiden Ortschaften. Firmengründer ist Karl-Heinz Schneider, der bereits seit 1977 als Selbstständiger im Tankstellen-Geschäft tätig ist. Seit 18 beziehungsweise acht Jahren hat der Seniorchef die Söhne Maik-Thorsten und Dirk-Jens an seiner Seite. An den verschiedenen Standorten des Familienunternehmens sind laut Firmenangaben insgesamt rund 270 Mitarbeiter beschäftigt – Tendenz steigend.