Ein Augenmerk legte die Grafenhausener Tanzgruppe auf die selbst genähten Kostüme, so auch bei den kleinen Rentieren. Fotos: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Ballettabend: Grafenhausener Tanzgruppe sorgt für Weihnachtsstimmung / Kinderfilm ist Vorlage für Show

Mehr als 120 Akteure haben die Besucher des Ballettabends in Kappel-Grafenhausen mit auf eine Reise zum Nordpol genommen. Mit 13 Tänzen und Spielszenen erzählte die Tanzgruppe den Kinderfilm "Der Polarexpress" nach.

Kappel-Grafenhausen. Mit dem Polarexpress reisten die Mitwirkenden am Samstag zum Nordpol, um mit dem Weihnachtsmann zu feiern: Die Geschichte von dem kleinen Jungen, der seinen Glauben an Weihnachten wiederfindet, hatten sich die Mitglieder der Ballettgruppe zum Thema gemacht, als sie traditionell am letzten Samstag im November zu ihrem Ballettabend in die Festhalle eingeladen hatten.

Die Halle war selbstredend voll besetzt und nicht erst zum Schluss erhielten alle auf der Bühne begeisterten Applaus. Damit die mehr als 120 Akteure im Alter von sechs bis mehr als 40 Jahren ihren wohlverdienten Applaus bekamen, haben sie, ihre Trainerinnen und etliche mehr sich seit Ende der Pfingstferien kräftig ins Zeug gelegt.

Jeden Freitag war Training, drum herum gab es auch viel zu tun. So haben die Trainerinnen das Bühnenbild, das den Polarexpress mit dem Gründungsdatum der Ballettgruppe im Jahr 1973 zeigt, gemeinsam gestaltet. Auch die Kostüme waren alle selbst genäht: "Wir haben bei manchen die Eltern angeleitet, wie sie zu fertigen waren", sagte Nathalie Mutz von der Ballettgruppe in einem Gespräch mit der Lahrer Zeitung.

Das Ergebnis waren Kostüme, die perfekt zu den einzelnen Szenen passten. Farbe war Trumpf: Herzig waren da zum Beispiel die kleinen Balletttänzerinnen in ihren Tutus und weißen Hemdchen mit aufgenähtem Bauchfleck anzuschauen. Auf dem Kopf trugen sie "Rentiere", die den Weg des Zugs zum Nordpol kurzfristig versperrten. Stimmig war die Schminke dazu – auch hier war alles in Eigenregie gemacht.

Flott waren die jungen Frauen anzusehen, die mit Culottenadelstreifenhosen, Glitzeroberteil und roten Hosenträgern als Kellner durch den Zug wirbelten. Andere Tänzerinnen, die die Polarlichter darstellten, waren in fließende Stoffe in grüner und blauer Farbe gekleidet. Den Christbaumschmuck verkörperten andere wieder mit beleuchtetem Tutu in roter Farbe und weißem Oberteil. Und die "Glöckchen" waren mit einem goldfarbenem Tellerrock und einem goldfarbenen Cape angezogen.

13 Tänze von Ballett über Disco bis zum Rap-Finale, bei dem sich alle Tänzer auf der Bühne versammelten, präsentierten die Mitwirkenden den Zuschauern. Ergänzt wurde jeder Tanz mit einer Spielszene, in der Kinder auf Stühlen im "Zug" saßen und sich fragten, ob sie rechtzeitig zu Weihnachten am Ziel seien, Stimme aus dem Off war Matthias Drescher als Erzähler.

Der Junge, der seinen Glauben an Weihnachten verloren hatte und deshalb die Glöckchen nicht mehr hörte, fand im Lauf der Reise seinen Glauben wieder. Ihn hatte der Weihnachtsmann als das Kind ausgesucht, das das erste Geschenk bekommt. Rührend war die Szene, in der sich der Junge Glöckchen wünscht, die als Geschenk bekommt – und deren Klingeln wieder hören kann.

Angela Link hatte die Geschichte ein wenig umgeschrieben und auf die lokalen Gegebenheiten angepasst. Die Musik hatten die Trainerinnen der 13 Gruppen passend zu einzelnen Szenen ausgesucht, die Bandbreite war groß. Zu hören waren Weihnachtslieder, Pop und Rap wie zum Beispiel beim Tanz der "Kohleheizer" und auch klassische Stücke wie die "Zuckerfee" aus Tschaikowskys Nussknacker.