Das Orchideen-Verschwinden im Taubergießen schlägt weiter Wellen. Naturschützer wollen sich nun

Das Orchideen-Verschwinden im Taubergießen schlägt weiter Wellen. Naturschützer wollen sich nun offenbar an die Landesregierung wenden.

Kappel-Grafenhausen (fx). Dass die Polizei Wildschweine für das Ausbuddeln von Tausenden Orchideen-Knollen verantwortlich macht, würde einigen gut passen, sei aber falsch, sagt Manfred Hennecke. In einer Stellungnahme, die der Lahrer Zeitung vorliegt, schreibt der Remshaldener Biologe und Orchideen-Kenner: "Die Öffentlichkeit und die Politiker lehnen sich ganz entspannt zurück, denn gegen Wildschwein-Fraß kann man nichts tun." Mit dem Ergebnis der Kripo sei man um die Einstellung eines Rangers herumgekommen und die Polizei müsse nicht mehr verstärkt Streife im Taubergießen fahren. Hennecke kritisiert die Polizeiarbeit: "Von einer einzigen DNA-Analyse am Tulla-Damm auf das gesamte Gebiet rückzuschließen, ist unzulässig." Zwar würden Wildschweine Orchideen-Knollen fressen, doch unterschieden sie dabei nicht, wie im Taubergießen passiert, zwischen einzelnen Arten. Die Prognose des Biologen: In vier bis sieben Jahren hätten sich die Bestände "wahrscheinlich wieder erholt, dann sollte wieder mit einer ›Großgrabung‹ gerechnet werden." Laut Silke Keil, die mit ihrem Vater Dietmar den Fall Anfang Mai zur Anzeige brachte, plant Hennecke, sich nun mit weiteren Naturschützen und Experten an Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu wenden.