Geschichte: Frauengemeinschaft veranstaltet dritten "z’Liächd-geh-Obend" / Authentisches Essen
Kappel (rre). "So schmeckt Erinnerung" – unter diesem Motto hatte die katholischen Frauengemeinschaft Kappel am Samstag zum dritten "z’Liächd-geh-Obend" eingeladen. Hatten die beiden Abende zuvor im heimischen Franziskussaal stattgefunden, gab es nach dessen zwischenzeitlichem Verkauf und einer zweijährigen Pause mit dem Bürgersaal im Rathaus nun eine gute Alternative. Das Leitungsteam freute sich über das große Interesse, 45 Frauen waren gekommen.
"Oft kommen einem beim Essen besondere Gerüche entgegen, mal positiv und auch mal negativ und man erinnert sich an die Kindheit zurück", erklärte Ilona Robol zum Auftakt und zur Idee hinter dem Abend. Deshalb sollte neben alten Geschichten an diesem Abend auch das Essen nicht zu kurz kommen. Nach dem gemeinsamen alten Tischgebet "O Gott von dem wir alles haben" servierte das Leitungsteam – alle in alten Bauernkleidern gekleidet – ein entsprechendes Mahl. Im Kerzenschein, die Tische mit alten, gestickten Tischdecken versehen, durften auch das alte Geschirr und die Suppenschüsseln nicht fehlen. Und was könnte zu dieser Jahreszeit besser passen als Sauerkraut mit grünem Speck, süße Rüben, Kartoffeln, Schäufele und Meerrettich. Zu dem deftigen Essen wurde in alten Steinkrügen eigener "Epfelwin" ausgeschenkt und zum Schluss brauchte es natürlich auch ein "Verrisserli" in Form eines Schnapses. Der gedeckte Apfelkuchen vom Blech, der zum Nachtisch gereicht wurde, war ebenfalls nach alten Rezepten gebacken.
Gedichte und Vorträge begleitete Carmen Börsig mit ihrer Zitter, sodass die Frauen auch mitsingen konnten. Die Nachbildung einer alten Bauernstube, inklusive Herrgottswinkel, einem Wandregal mit Geschirr, einem alten Radio hatte Rudi Rest aufgebaut und weckte so manche Erinnerung an die frühere Zeit.
Der Abend diente zugleich als Auftakt, für die 800-Jahr-Feier im kommenden Jahr, bei dem sich die katholische Frauengemeinschaft in dieser Art in einem Themenhof präsentieren möchte.
