Kommunalwahl: In Kappel-Grafenhausen kommen neun Interessierte zu einer fiktiven Sitzung
Kappel-Grafenhausen (mm). Die Kommunalwahlen im Mai rücken näher, allenthalben wird fleißig an Kandidatenlisten gebastelt. Doch die Zahl derer, die bereit sind, für eine symbolische Aufwandsentschädigung als Bürgervertreter in den örtlichen Gremien viele Abendsitzungen zu begleiten, sinkt stetig. Das hat man in Kappel-Grafenhausen zum Anlass genommen, überparteilich um entsprechendes kommunalpolitisches Engagement zu werben.
Bei der zweiten Auflage von "Was macht eigentlich ein Gemeinderat?" kamen am Montag immerhin neun Interessierte – sechs Männer und drei Frauen – unmittelbar vor der "echten" Gemeinderatssitzung in den Grafenhausener Rathaussaal. Dazu hatten sich auch die meisten Gemeinderäte eingefunden, samt Verwaltungsmitarbeitern. Bürgermeister Jochen Paleit erläuterte eingangs die später folgende Tagesordnung. Natürlich war auch das "Drumherum" für viele interessant.
Eine Fragerin erfuhr, dass Entscheidungen über Bauvorhaben der Gemeinde oft jahrelange Planungen vorausgingen, bis diese dann in Auftragsvergaben endeten. Das sei nicht zuletzt wichtigen Förderzuschüssen geschuldet, die mitunter auf sich warten ließen. Teils noch etwas schüchtern oder abwartend saßen die Gäste dem Gremium gegenüber. Rathauschef, Verwaltungsmitarbeiter und Gemeinderäte zeigten sich indes auskunftsfreudig. Ob Pflichtaufgaben wie die gesetzlich vorgeschriebene Schaffung neuer Kindergartenplätze oder umweltfreundliche Mobilität per Elektroautos. Das seien ebenso alltägliche Themen des kommunalpolitischen Geschäfts wie die Annahme von Spenden an die Gemeinde, über die im Ratsrund entschieden werden müsse, damit sich die Verwaltung nicht dem Vorwurf der Beeinflussbarkeit aussetze.
Ausnahmsweise begann die anschließende Gemeinderatssitzung ein paar Minuten später. Dabei führten sich die Gäste mit weiteren Zuhörern die vorab erläuterten offiziellen Tagesordnungspunkte interessiert zu Gemüte.
