Setzt sich für rumänische Straßenhunde ein: Esther Kolb mit einigen ihrer eigenen und drei Pflegehunden. Foto: Göpfert Foto: Lahrer Zeitung

Soziales: Esther Kolb veranstaltet am 27. Juli zum letzten Mal ein Hundefest

Mahlberg/Kappel. Diva, Cherie, Sunny, Kira und Baby haben Glück gehabt. Die ehemaligen rumänischen Straßenhunde haben bei Esther Kolb in Mahlberg ein gutes Zuhause gefunden. "Die meisten Straßenhunde, die wie sie dort in einem Tierheim landen, haben es aber nicht", erklärt Kolb. Finde sich nach 14 Tagen niemand, der sie will, dürften sie, so bestimmt es ein 2013 verabschiedetes Gesetz, getötet werden. In dem privaten Tierheim Smeura, aus dem Kolb die fünf über die Jahre nach und nach geholt hat und das mit seinen 6000 Hunden das größte der Welt ist, ging es ihnen während ihres Aufenthalts noch relativ gut. In anderen Heimen jedoch würden die Tiere oft tagelang ohne Trinken oder Futter gelassen, durch die Enge, in der die Tiere dort zusammengepfercht sind, verbreiten sich Krankheiten schnell.

Rund zwei Millionen Straßenhunde soll es in Rumäninen geben. Alleine in Bukarest wird ihre Zahl auf 40 000 bis 60 000 geschätzt. Seit der Diktator Nicolae Ceausescu ab den 1970ern die Landbevölkerung in die Städte zwang, wo sie ihre Hunde nicht mitnehmen konnten, vermehrten sich die daraufhin freigelassenen Tiere unkontrolliert in den Straßen.

Die Fänger, die solche Hunde ins Tierheim bringen und dafür Prämien bekommen, gehen beim Einfangen oft äußerst grausam vor – an der für sie profitablen Situation ändert sich jedoch nichts, die Anzahl der Straßenhunde ist nicht weniger geworden. "Seit Rumänien Teil der EU ist, geht es den Menschen dort besser, aber ihr Verhältnis zu den Tieren ist kein anderes geworden", lautet Kolbs bitteres Fazit.

Tierschutzpräsidentin wird vor Ort sein

Um etwas zu ändern, will sie Carmen Arsene, Präsidentin der Vereinigung für Tierschutz Rumänien und Präsidentin Eduxanima, bei ihrer Arbeit unterstützen. Diese leistet Aufklärungsarbeit in den Schulen, um bei den Kindern Empathie für die Tiere zu wecken. "Nur so kann sich langfristig etwas ändern", glaubt Kolb.

Zudem will Arsene ein eigenes Tierheim bauen. Mit 50 Plätzen und einer Quarantäne-Station, damit erkrankte Tiere andere nicht anstecken. Um Arsene und der Smeura zu helfen, will Kolb am Samstag, 27. Juli, ab 11 Uhr wieder ein Hundefest auf dem Hundesportplatz in Kappel veranstalten. Es ist das siebte dieser Art – und Kolbs letztes, alters- und gesundheitshalber wie sie sagt.

Geboten wird den Besuchern eine Tombola, bei der jedes Los gewinnen wird. Zudem gibt es einen Stand mit Tierzubehör sowie einen mit Marmelade und Honig. Auch Arsene selbst wird mit einem Stand vor Ort sein, an dem sie über die Situation der Straßenhunde aufklärt. Alles in allem soll es ein gemütliches Beisammensein werden, erklärt Kolb. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.