Autoschlange auf dem Weg nach Rhinau – auch der Fährverkehr soll auf Wunsch des Kappel-Grafenhausener Gemeinderats in die Verkehrsbetrachtung rund um den Europa-Park einfließen. Archivfoto: Schabel Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Kappel-Grafenhausen beschäftigt sich mit Verkehrskonzept der Nachbarn

Kappel-Grafenhausen (mm). Zum jüngst in Rust diskutierten Masterplan "Verkehr und Parkierung" (wir berichteten) hat Kappel-Grafenhausens Bürgermeister Jochen Paleit bereits beim dortigen Bürgerforum einige Anregungen mündlich hinterlassen. Diese ließ er sich bei der Sitzung am Montag vom Gemeinderat bestätigen.

So bittet Kappel-Grafenhausen jetzt offiziell um Betrachtung und Darstellung der stets zunehmenden Verkehre auf der L 104 zwischen Rust und Kappel-Grafenhausen sowie Richtung Rhinau (per Fähre). Frank Andlauer meinte dazu, dass man nicht nur bitten, sondern darauf hinweisen solle, dass der Europa-Park immer größer werde, samt seinen Parkplatzproblemen. Auf Rückfrage von Brunhilde Gündner (FW) nach einer Abkehr vom Individualverkehr zu anderen Formen, etwa Bus, Bahn und Pendlergemeinschaften, erklärte Paleit, dass dazu eine Initiative des Europa-Parks nicht zu erkennen sei. zur Verkehrsentlastung der Auch eine bereits geforderte Verbesserung des ÖPNV wurde nun noch einmal Nachdruck verliehen. Insbesondere solle der Europa-Park einen eigenen Mitarbeiter-Bus finanzieren oder sich zumindest für eine grenzüberschreitende öffentliche Buslinie einsetzen. Gündner bezweifelte, dass man damit Gehör findet. Der Rat gab bei einer Gegenstimme grünes Licht.

Zudem beschloss der Rat am Montag die dritte Änderung des Bebauungsplans "Mühlengrün". Der wurde in zwei Teilbereichen an der Industriestraße und um das Franziskushaus herum punktuell angepasst (wir berichteten), sodass der Weg nun frei ist für Wohnbebauung.

Lebhafter war die Diskussion zur Frage, ob im Zuge der anstehenden Leitungssanierung in der Leonard-Linkow-Straße auch ein Leerrohr auf Gemeindekosten für rund 18 000 Euro mitverlegt werden soll, für potenzielle Internetanbieter. Frank Andlauer und Tobias Manz (beide CDU) gaben zu bedenken, dass man vorausschauen müsse, Clemens Sedler (CDU) und Thomas Anselm (FW) befürchteten, dass ohne Leerrohr in wenigen Jahren die Straße wieder aufgerissen werden könnte. Dessen Verlegungskosten fand Rebecca Wild (FW) im Vergleich zu den gesamten Sanierungsaufwendungen "erträglich". Doch Bürgermeister Jochen Paleit verwies auf die Telekom. Die habe als bisheriger Internetanbieter derzeit keinen Bedarf nach für ein neues Kabel. Paleit: "Die Wahrscheinlichkeit, dass hier weitere private Haushalte angeschlossen werden wollen, geht gegen Null." Überdies müsste, falls das Rohr doch irgendwann genutzt würde, dann doch gegraben werden – für notwendige Hausanschlüsse. Das überzeugte eine Mehrheit von acht Gemeinderäten. Nur drei stimmten noch für das Leerrohr, vier enthielten sich.