Gleich an mehreren Stellen gerieten die neben einem Erdbeerfeld bei Kappel-Grafenhausen gelagerten Rundstrohballen in Brand. Erst nach insgesamt fünf Stunden gelang es der Feuerwehr, sämtliche Glutnester zu löschen. Fotos: Rest Foto: Lahrer Zeitung

Feuerwehr muss zu zwei mutmaßlichen Brandstiftungen ausrücken / Polizei bittet um Hinweise

Treibt ein Feuerteufel in Grafenhausen sein Unwesen? Diese Frage stellen sich derzeit die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kappel-Grafenhausen und der Polizei. Gleich zwei Mal mussten die Einsatzkräfte Samstagfrüh ausrücken und Brände löschen.

Am Samstagmorgen um kurz vor 4.45 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem brennenden Erdbeerfeld in der Nähe des Aussiedlerhofs Sattler und des Sportplatzgeländes alarmiert. Beim Eintreffen der Wehr standen aber keine Pflanzen sondern die daneben abgelagerten Rundstrohballen in Flammen.

Für Kommandant Hilmar Singler spricht vieles dafür, dass es sich um eine mutwillige Angelegenheit handelt, weil aus der Mitte der aufgereihten Strohballen das Feuer an mehreren Stellen ausgebrochen sei. Nach Einschätzung der Feuerwehr und der Polizei, kann Brandstiftung deshalb zumindest nicht ausgeschlossen werden.

Mitten in den Einsatz platzt der zweite Alarm

Während ein Teil der Einsatzkräfte der Feuerwehr aus dem benachbarten Ettenbach eine Löschwasserversorgung aufbaute, begannen die übrigen Wehrleute mit dem zur Verfügung stehenden Wasser aus einem Löschfahrzeug umgehend mit der Brandbekämpfung. Mit einem Traktor wurden außerdem die noch nicht brennenden Ballen aus dem Gefahrenbereich gebracht.

Mitten im Einsatz wurde dann um 5.16 Uhr ein weiterer Brand gemeldet. Am sogenannten Dreschschopf, einem Gebäude in der Verlängerung der Friedrichstraße in Grafenhausen Richtung Mahlberg wurde ein Entstehungsbrand gemeldet. Da die Feuerwehr mit ausreichend vielen Kräften vor Ort war, konnten der Mannschaftstransportwagen und das Löschgruppenfahrzeug, das 600 Liter Wasser fasst, schnell an den zweiten Einsatzort fahren. An zwei Stellen, so Einsatzleiter Timo Hilß später, sei im Außenbereich des Schopfes Feuer gelegt worden.

Durch den schnellen Einsatz konnte ein größerer Schaden vermieden werden. Auch hier geht die Polizei von Brandstiftung aus und hat gleich am Tatort die Ermittlungen aufgenommen. Ob ein Zusammenhang besteht, bedürfe der weiteren Aufklärung. Sachdienliche Hinweise werden unter Telefon 07821/27 72 00 erbeten.

Da man bei der Anfahrt der Einsatzstelle das Ausmaß des Brandes noch nicht einschätzen konnte, wurde die Feuerwehr Rust zur Unterstützung nachalarmiert. Während sich der Schaden am Schopf in Grenzen hielt, wurden andernorts rund 50 Strohballen durch die Flammen vernichtet. Erst nach fünf Stunden hat die Feuerwehr den Brand dort schließlich unter Kontrolle gebracht.

In den ersten vier Monaten des Jahres musste die freiwillige Feuerwehr Kappel-Grafenhausen – abgesehen von den aktuellen zwei Bränden vom Samstag – bereits vier Mal zum Löschen ausrücken.

Holzlager steht in Flammen

Die Wehr musste erst vor ein paar Tagen am 11. April zum Brand eines Holzlager bei der Kläranlage ausrücken – damals wurden durch die Flammen 30 Ster Holz vernichtet. Kurz nach zwei Uhr am Sonntagfrüh wurde damals die Freiwillige Feuerwehr Kappel-Grafenhausen zu dem Holzlagerbrand alarmiert. Schon bei der Anfahrt konnte man die lodernden Flammen sehen. Einem Teil des Daches sowie rund 30 Ster gut abgelagertes und trockenes Brennholz wurden durch die Flammen vernichte. Auch ein junger Obstbaum wurde durch die starke Hitzeentwicklung in Mitleidenschaft gezogen. Für die 19 Einsatzkräfte, die mit vier Fahrzeugen am Einsatzort waren, konnte das Wasser zur Brandbekämpfung aus einem in unmittelbarer Nähe befindenden Unterflurhydranten entnommen werden. Nach zwei Stunden war ein Teil des Lagerholzes abgetragen und das Feuer unter Kontrolle. Zur Klärung des Brandes übernahm die Polizei vor Ort die Ermittlungen.

 Hilfe für Schwanauer Wehr

Erst Anfang April sollte der Führungstrupp Rhein-Süd bei einem Waldbrand im Ottenheimer Forst aushelfen – da es sich jedoch nur um ein kleines Feuer handelte, konnte er wieder abrücken. Mitte Februar unterstützte die Kappel-Grafenhausener Feuerwehr die Schwanauer Kameraden beim Brand einer Scheune in Ottenheim. Drei angrenzende Häuser konnten damals vor den Flammen gerettet werden.