Die Grafenhausener Frauengemeinschaft weiß, wie’s geht: Bei gleich drei Aufführungen ließen sie die 20er-Jahre aufleben – und das Publikum grölen. Foto: Verein Foto: Lahrer Zeitung

Fasent: Grafenhausener Frauen begeistern ihr Publikum

Grafenhausen (red/fx). Luftige Kleidchen mit Pailletten und Strass verziert, Federboas und Perlenketten, schicke Männer mit Hosenträgern und Mütze, ein Saal in Gold und Glitzer geschmückt – die Frauen der katholischen Frauengemeinschaft in Grafenhausen zogen alle Register, um das Publikum der Frauenfastnacht bei gleich drei Aufführungen mit in die Zeit der goldenen 20er zu nehmen. Mit Erfolg: Mehr als drei Stunden begeisterten die Akteurinnen mit Liedern, Sketchen, Tänzen und Büttenreden.

Sei es die Weinkönigin, die mit ihren Lebensweisheiten so gern gekrönt worden wäre. Die Putzfrauen, die Schmankerl aus dem Dorfgeschehen und dem eigenen Eheleben servierte. Oder die zwei, die unter dem Motto "Kei Glanz und Glämmer – aber Kurve hämmer" mit viel Humor andere und sich selbst auf die Schippe nahmen. Herrlich verquer auch die "schrägen Sieben", die sich in diesem Jahr als fesche Witwen musikalisch auf die Suche nach dem passenden Mann begaben – und ihn am Ende doch nicht wollten. Einen Glanzpunkt setzte Marita Feißt, die mit ihrer Version von "Wie einst Lili Marleen" vom Publikum gefeiert wurde.

Oft bedarf es keiner großen Worte

Nichts geht an Fastnacht über einen gut gespielten Sketch. Und das beherrschen die Damen aus dem Effeff. Ob als mürrischer Zöllner und gewiefter Schmuggler, schwerhöriger Patient und hilflose Putzfrau oder zänkisches Ehepaar beim fast romantischen Valentinstag-Essen – die Akteurinnen hatten sichtlich ihren Spaß, und das Publikum nicht weniger. Dass der gespielte Witz nicht immer Worte braucht, stellte der "Kinobesuch" unter Beweis. Gestik und ausgefeilte Mimik sorgten dafür, dass kein Auge trocken blieb. Keiner großen Worte bedurfte es auch bei der etwas anderen Modenschau, bei der gewöhnliche Alltagsgegenstände zur außergewöhnlichen "Hut-Haute Couture" avancierten.

Und was wäre ein Abend der Frauengemeinschaft ohne einen humoristischen Blick auf das politische und das kirchliche Gemeindeleben? Dafür sorgten "S’Neischd" der "Fanta 4" zum einen und die Plaudereien dreier Gottesdienstbesucherinnen im Jahr 2030 auf der anderen Seite.

Ein beschwingter Charleston der Ballettgruppe, der Tanz "der Lack ist ab" und die getanzte Version von Charlie Chaplin machten den Abend vollends rund.