"Schön war’s, Kappel": Der Schnappschuss einer LZ-Leserin zeigt, wie sehr sich die Bürger mit dem Ortsjubiläum identifiziert haben. Foto: Lahrer Zeitung

800-Jahr-Feier: Kappeler ziehen ein rundum positives Fazit / Doppelgemeinde feiert 2024 ihr 50-Jähriges

"So schön hätte man es sich nicht träumen können": Gerd Kölble vom Arbeitskreis 800 Jahre Kappel ist auch nach ein paar Tagen Abstand noch immer voller Euphorie – und freut sich bereits auf das nächste Jubiläum in fünf Jahren.

Kappel. Wetter, Besucher, Stimmung, Engagement: Es hat einfach alles gepasst am vergangenen Wochenende, sagt Kölble. Seit April 2016 hatte er mit zehn weiteren Mitstreitern auf diese zwei Tage hingearbeitet, um am Ende eine Topleistung abzurufen. "Tausend Dank an alle", sagt Kölble, wohlwissend, dass das elfköpfige Orga-Team allein den enormen Arbeitsaufwand, der hinter dem Jubiläumsfest steckte, nicht hätte stemmen können. Sage und schreibe 1800 Freiwillige halfen dabei, Kappel von seiner besten Seite zu zeigen, wie es die Veranstalter vor dem großen Fest als Ziel ausgegeben hatten. Ambitioniert, aber im Rückblick betrachtet realistisch.

Das dürften die 4500 Besucher am Samstag und 5500 am Sonntag auch so sehen. Laut Kölble wurden 7500 Eintrittsbänder an zahlende Gäste ausgegeben. Hinzu kamen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die freien Eintritt hatten, sowie die Helfer, die es sich nicht nehmen ließen, in schichtfreien Zeiten, durchs bunt geschmückte Festdorf zu flanieren. Macht zusammen stolze 10 000.

Was die Besucher staunen ließ, war drei Tage vor dem Fest in die finale Phase gegangen. Kölble: "Ich hätte mir in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass die Vereine und Anwohner mit so viel Liebe, bis ins kleinste Detail, ihre Höfe und Anwesen schmücken." Ab Mittwochabend habe er eine Bewegung im Dorf wahrgenommen, die sich am Donnerstagabend, nach Sperrung der betroffenen Straßenzüge, noch vervielfacht habe. "Man sah nur noch Traktoren mit ihren Hängern, die unzählige alte landwirtschaftliche Geräte anfuhren", berichtet Kölble. Zeitgleich sei das Deko-Team unter der Leitung von Silvia Pilotie mit mehr als 20 Helfern am Werk gewesen, um mehr als 350 junge Birken sowie Hunderte von Tannenzweigen zu stellen und aufzuhängen. Die Frauen der Kappeler KFD um Ilona Robol hatten zuvor an unzähligen Abenden Tausende von farbigen Röschen gebunden, die für zusätzliche Farbtupfer an der Deko sorgten.

Für den (optischen) Höhepunkt des Fests, die "Elz in Flammen", seien bereits Tage zuvor die Elektriker Bertram Sedler, Theodor Motz und Dietmar Giedemann damit beschäftigt gewesen, auf einer Strecke von 600 Metern beidseitig des Flusses, Kabel zu verlegen und Beleuchtungen anzubringen. Die farbliche Inszenierung wurde durch die Lichtershow im Bereich der Elzbrücke sowie der Beschallung auf einer Länge von rund 400 Metern durch Andreas Römer und Martin Schmied abgerundet.

Dass es an beiden Tagen so gut wie keine Zwischenfälle gab, freut Kölble besonders. Bis auf zwei kleinere Vorkommnisse hätten die Sanitäter der Offenburger Malteser ein ruhiges Wochenende erlebt. "Wir feierten einfach alle zusammen ein großes Familienfest."

Apropos Familie: Kölble findet, dass die Doppelgemeinde durch das Kappeler Jubiläum weiter zusammengewachsen ist. Denn auch aus Grafenhausen hätten viele Vereine und Privatleute zum Gelingen beigetragen. 2024 jährt sich der Zusammenschluss der beiden Orte zum 50. Mal. "Ich träume jetzt schon von einer goldenen Hochzeitsfeier des Ehepaars Kappel-Grafenhausen mit einem Fest, aufgestellt und durchgeführt von beiden Vereinsgemeinschaften."

Für den Arbeitskreis mit Werner Hils, Hanspeter Urban, Andreas Andlauer, Ilona Robol, Silvia Pilotie, Jonas Schilli, Fabian Glück, Tobias Manz, Thomas Schäfers, Simon Löffel und Gerd Kölble ist nach dem Jubiläum vor dem Jubiläum. Denn 2020 feiert die Musikkapelle Kappel ihr 200-Jähriges. Unter anderem ist vom 19. bis 21. September 2020 ein Festwochenende geplant.