Der rückwärtige Anbau dürfte komplett zerstört worden sein. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen im sechsstelligen Bereich. Foto: Künstle

Kappel - Die Ursache für den Brand in einem Wohnhaus in Kappel am Montagnachmittag scheint geklärt. Das Feuer soll in einem Abstellraum ausgebrochen sein, in dem auch Elektrogeräte standen. Derweil will die Gemeinde den betroffenen Familien helfen.

Bürgermeister Jochen Paleit zeigte sich zu Beginn der Gemeinderatssitzung am Montagabend erleichtert. Er könne berichten, dass keine Menschen ernsthaft verletzt worden seien. Ein zur Beobachtung zu Beginn der Gemeinderatssitzung ins Ettenheimer Krankenhaus eingelieferter Feuerwehrmann konnte noch am selben Abend wieder entlassen werden, und kam sogleich zu seinen Kameraden ans Gerätehaus. Ihn hatte ein herabfallender Dachziegel getroffen.

Zwei Familien sind vorläufig in Gemeindewohnungen untergebracht, eine dritte ist bei Freunden untergekommen. Man werde, kündigte Paleit an, unverzüglich einen Solidaritätsfonds einrichten, um den Betroffenen, die ihr Hab und Gut verloren haben, über die erste materielle Not hinwegzuhelfen. Private Kleiderspenden machten allerdings wenig Sinn, das habe sich bei dem Brand im Juli 2017 gezeigt, als eine Kappeler Familie ihr Zuhause verloren hatte. 

Der Rathauschef dankte nachdrücklich den Feuerwehren aus Kappel-Grafenhausen, Schwanau und Rust für ihren besonnenen, "schlagkräftigen und guten Einsatz". Auch dank der eingesetzter Ettenheimer Drehleiter konnte ein Übergreifen des Vollbrands auf benachbarte Gebäude per Riegelstellungen verhindert werden.

Am Dienstagmorgen rief erneute Rauchentwicklung in dem zerstörten Gebäude abermals die Feuerwehr auf den Plan. Die Einsatzkräfte konnten die aufflammenden Glutnester schnell löschen. Anschließend setzten die  Ettenheimer Beamten in dem "beschlagnahmten Brandobjekt" die Ermittlungen zur Brandursache fort, wie Polizeisprecher Rüdiger Schaupp auf LZ-Nachfrage erklärte.

Bereits am Nachmittag stand das vorläufige Ergebnis fest: Die Spurenlage deute darauf hin, dass der Brandherd "sehr sicher" im Gebäudeinnern, genauer in einem Abstellraum lag. Schaupp: "Weil dort auch Elektrogeräte untergebracht waren, gehen wir derzeit von einem technischen Defekt aus." Hinweise auf eine (vorsätzliche) Brandstiftung gebe es derzeit jedenfalls keine.

Ergebnis kommt

Geschlossen hat die Polizei die Ermittlungsakte noch nicht. Laut Sprecher Schaupp soll es noch diese Woche einen Termin mit dem Brandsachverständigen der Versicherung geben. "Anschließend gibt es das endgültige Ermittlungsergebnis."

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