1987 pflanzte eine Delegation aus Kappel am Rhein im Schweizer Kappel im Kanton Solothurnein Kastanienbäumchen. Fotos: Batte Foto: Lahrer Zeitung

Historie: Kontakt zwischen Kappel am Rhein und ein Kappel in der Schweiz könnte wiederbelebt werden

Kappel und Kappel – das passt. In den 1980er-Jahren gab es Bande zwischen Kappel am Rhein und einem Kappel in der Schweiz. Heute könnte der Kontakt etwas Wiederbelebung vertragen.

Kappel. Den Namen Kappel für ein Gemeinwesen gibt es in Deutschland 16 Mal. Auch in der Schweiz ist der Name zu finden. Neben zwei Ortsteilen gibt es in den Kantonen Solothurn und Zürich zwei selbstständige Gemeinden mit dem Namen Kappel. Eine gewisse Zeit engen Kontakt hatte das Ortenauer Kappel am Rhein mit dem Kappel bei Olten im Kanton Solothurn.

Zum Jahresbeginn 1986 waren von dort überraschend Neujahrsgrüße in die Taubergießen-Gemeinde gekommen. Daraufhin wurden die Vertreter der Schweizer Gemeinde mit rund 3200 Einwohnern zu einem Besuch eingeladen. Am 7. Juni 1986 war es soweit. Es war ein verregneter Tag, sodass eine geplante Taubergießen-Fahrt ins Wasser fiel. Doch eine Sache blieb: Als Gastgeschenk brachten die Schweizer Gäste ein Lindenbäumchen mit, das an der Ostseite des Friedhofs gepflanzt wurde. Nach mehr als 30 Jahren ist aus dem zarten Pflänzchen ein stattlicher Baum geworden.

Ein Jahr später, am 30. Mai 1987, stand der Gegenbesuch der Ortenauer Kappler im rund 150 Kilometer entfernten Kappel in der Schweiz an. Eine Delegation mit Bürgermeister Halter und den Gemeinderäten Walter Batt, Ernst Andlauer, Josef Büchele, Werner Hilß und Richard Anselm hatte im Reisegepäck ein Kastanienbäumchen, das auf den dortigen Kinderspielplatz gesetzt wurde. Der Kontakt zwischen den beiden Gemeinden lief dann aber immer mehr auf Sparflamme, die Geschichte der beiden Bäume geriet in Vergessenheit. Mitglieder vom Arbeitskreis Historie haben wieder Kontakt zu dem Schweizer Kappel aufgenommen und von dort auch ein Bild des großen Kastanienbaums erhalten.

Man darf gespannt sein, ob die verschütteten zarten Bande der Partnerschaft neu geknüpft werden, hatte doch beim Festbankett 1987 ein Schweizer Teilnehmer gemeint: "Wir sind zwar Schweizer und ihr seid Deutsche, aber in erster Linie sind wir alle Kappler". Passender Anlass zur Neubelebung wäre die 800-Jahr-Feier Kappels.