Aus der Grundschule an der Ferdinand-Ruska-Schule in Grafenhausen (oben) und der Kappeler Taubergießen-Schule soll "eine Schule mit zwei Standorten" (Bürgermeister Jochen Paleit) werden. Archivfotos: Ehrlich Foto: Lahrer Zeitung

Bildung: Verwaltung will Einrichtungen in Kappel und Grafenhausen zusammenlegen / Standorte bleiben

Sowohl Kappel als auch Grafenhausen haben zwei eigenständige Grundschulen. Geht es nach dem Willen der Gemeindeverwaltung, wird sich das ab dem kommenden Schuljahr ändern. Künftig soll es eine Schule mit zwei Standorten geben.

Kappel-Grafenhausen. Die Zusammenlegung von Taubergießen- (Kappel) und Ferdinand-Ruska-Schule (Grafenhausen) war vor zehn Jahren schon einmal Thema in der Doppelgemeinde. Damals scheiterte das Vorhaben, nun wagt die Verwaltung einen neuen Anlauf – und scheint ihre Plänen schon weit vorangetrieben zu haben. Wie Bürgermeister Jochen Paleit am Dienstag der Lahrer Zeitung mitteilte, sind "sowohl das Schulamt in Offenburg als auch das Freiburger Regierungspräsidium in unsere Überlegungen involviert". Noch stünden "einige schulinterne Gremienbeschlüsse" aus, so der Rathauschef. Doch sei man zuversichtlich, zeitnah grünes Licht zu erhalten. Bereits bei seiner Sitzung am 17. Dezember soll der Gemeinderat final über die Zusammenlegung entscheiden.

Möglich macht den Vorstoß der Verwaltung die anstehende Pensionierung von Grafenhausens Rektorin Maria Gut zum Ende des aktuellen Schuljahrs. Paleit schwebt künftig eine Schulleitung vor, in Person von Katja Wößner. Sie führt seit zwei Jahren die Kappeler Grundschule – und zwar zur "vollen Zufriedenheit" des Schulträgers. Paleit: "Wir könnten uns sehr gut vorstellen, dass Frau Wösner ihr Engagement in der Kappel-Grafenhausener Bildungslandschaft vergrößert." Wösner selbst habe ihre Bereitschaft dazu signalisiert, müsse aber "natürlich erst das übliche Bewerbungsverfahren durchlaufen".

An den beiden Standorten Kappel (derzeit 80 Schüler) und Grafenhausen (82) werde nicht gerüttelt, betont der Bürgermeister. Im Gegenteil: "Im Entwurf für den kommenden Haushalt sind 12 000 Euro für die energetische Sanierung der Taubergießen-Schule vorgesehen. Wir wissen, dass wir da was tun müssen."

Paleit verspricht sich viele Vorteile von einer Zusammenlegung, etwa "eine sinnvolle Vertretungssituation". In Kappel gebe es für vier Klassen vier Lehrer – "bei Krankheitsfällen wird es da natürlich eng". Ein größerer Pool an Lehrkräften verspreche mehr Flexibilität. Gleichzeitig sollen Doppelstrukturen abgebaut werden. Derzeit gebe es beispielsweise an beiden Standorten je einen Datenschutzbeauftragten. "Das sind Ressourcen, die wir sinnvoller nutzen können, nämlich für die Kinder", ist sich Paleit sicher. Finanzielle Aspekte stehen laut dem Rathauschef "eher weniger" im Fokus: Da man an beiden Standorten festhalte, blieben "gewisse Fixkosten".

In Grafenhausen wurde am Dienstag bei einem Elternabend über die Pläne informiert, in Kappel bereits einen Tag zuvor. Paleit: "Die Stimmung am Montag war gut."