Die Gemeinde Kappel-Grafenhausen investiert in eine neue E-Ladesäule auf dem Kappeler Lindenplatz. Symbolfoto: Vichra Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Entscheidung für Ladesäule fällt denkbar knapp aus / Lebhafte Diskussion über Nutzen und Kosten

Kappel-Grafenhausen (mm). Der Kappel-Grafenhausener Gemeinderat hat sich mit einer knappen Mehrheit für den Bau einer Ladesäule für Elektroautos im Ortsteil Kappel ausgesprochen. Sie soll am Lindenplatz, unfern des Rathauses, samt reserviertem Parkplatz installiert werden. So hatte es im vergangenen Jahr die Verwaltungsgemeinschaft Südliche Ortenau mit ihrem Konzept zum "Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur" vorgeschlagen, ohne natürlich konkrete Standortvorgaben zu machen (wir berichteten).

Doch manche Gemeinderäte haben damit trotz grundsätzlichem Umweltbewusstsein noch Bauchschmerzen. Etwa Rebecca Wild (FW), die neben den jährlichen Folgekosten auch wissen wollte, ob dann der Lindenplatz bei dieser Gelegenheit gleich mit umgestaltet werden könnte. Dazu wollte Wolfram Wegmann (FW) erfahren, ob der vorgesehene Standort der richtige Platz sei, zumal Thomas Anselm (FW) mahnte, dass sich dort wegen der langen Ladezeiten künftig eher zwei kaum teurere Anschlüsse empfehlen würden, folgerichtig mit ebenso vielen Stellplätzen. Die würden dann jedoch freilich für Normalparker wegfallen. Johannes Lehmann (CDU) empfand die Kosten als sehr hoch, auch wenn mit 6000 Euro staatlichem Zuschuss nur noch 9000 an der Gemeinde hängen blieben. Frank Andlauer (CDU) sagte, er wisse "zwar noch nicht richtig, was ich denken soll", aber im Zweifel müsse die Touristen-Gemeinde selbst Geld in die Hand nehmen, wenn es keine anderen Stromsäulen-Anbieter gibt. Bislang gibt es das nur den Grafenhausener Autohof.

Bürgermeister Jochen Paleit hatte sich, abgesehen vom abschließenden Hinweis auf den grundlegenden Beschluss der Verwaltungsgemeinschaft, in der lebhaften Diskussion zurückgehalten: "Ich bin jetzt sehr gespannt, wie die Abstimmung ausgeht." Zurecht. Mit acht Ja- und sechs Nein-Stimmen wurde vergleichsweise knapp beschlossen, eine gemeindefinanzierte Ladesäule für Elektrofahrzeuge im Bereich des Lindenplatzes aufzustellen und mit einem entsprechenden Förderantrag den Energieversorger Badenova zu beauftragen.