So soll die künftige Bebauung auf dem ehemaligen Mühlen- und Sägeareal in Kappel einmal aussehen. Foto: Architekturbüro

Kappel-Grafenhausen - Nächster Schritt zur Neugestaltung des Mühlenareals in Kappel: Gibt der Gemeinderat dem Bebauungsplan sein Okay, sollen in bis zu 15 Gebäuden insgesamt 60 neue Wohnungen entstehen.

Das Projekt des Privatinvestors Karl-Heinz Steiert aus Simonswald wurde im September 2020 vom Gemeinderat für gut befunden. Damals wurde der Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplan grünes Licht erteilt, bei der Sitzung am heutigen Montag (ab 19.30 Uhr in der Festhalle in Grafenhausen) soll nun der Entwurf vorgestellt werden und anschließend in die Offenlage gehen.

Die Lage: Überplant ist das knapp 1,3 Hektar große ehemalige Kappeler Mühlen- und Sägeareal zwischen Eisenbahnstraße und Elz, einschließlich der bestehenden Zufahrt von der Mühlenstraße und dem umlaufenden Entlastungskanal.

Das Vorhaben:  Vorgesehen ist eine Bebauung mit zwölf Häusern sowie eventuell noch drei kleineren Gebäuden ("Tiny-Houses"), die zusammen etwa 60 Wohnungen beherbergen sollen. Dazu ist "noch viel Raum für hochwertige Grün-und Freibereiche" übrig, wie das Freiburger Planungsbüro Fischer im Entwurf schreibt. Alle Wohnungen sollen vermietet und im Eigentum des Investors bleiben, ein Weiterverkauf sei nicht geplant.

Die Gebäude: Das alte Sägewerk soll erhalten und saniert werden und weiterhin das Entree für das Areal bilden. Der Rest der bisherigen Bebauung ist zum Abriss vorgesehen. Die neuen zweigeschossigen Häuser mit Satteldach – teils giebel- und traufständig zur Straße gebaut – sollen die typische Baukultur der Gemeinde aufnehmen, "sodass sich das Baugebiet entsprechend in das Ortsbild einfügt", heißt es im Entwurf.

Der ruhende Verkehr: Vorgesehen ist der Bau von zwei Tiefgaragen, die von der Verbindungsstraße her angefahren werden und Platz für knapp 70 Autos bieten. "Somit bleiben die nördlich und südlich daran angrenzenden Wohnbereiche frei von Pkw-Verkehr". Ergänzend werden entlang der Straße einzelne private Stellplätze (etwa für Besucher) ausgewiesen.

Der fließende Verkehr: Erschlossen wird das Areal laut den aktuellen Plänen über die Querstraße zwischen Mühlen- und Eisenbahnstraße. Diese Straße soll weiterhin öffentlich bleiben, aber künftig verkehrsberuhigt ausgebaut werden. Die bestehende Brücke über die Elz soll saniert beziehungsweise gegebenenfalls durch einen Neubau ersetzt werden.

Der Naturschutz: Bei der sogenannten artenschutzrechtlichen Beurteilung zeigte sich eine "erhebliche Beeinträchtigung" von Brutvögeln, Fledermäusen und Reptilien. Werden jedoch alle vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt, "liegt kein Verstoß gegen einen Verbotstatbestand", so die Verwaltung.

Das Ziel: "Mit der Realisierung des Baugebiets wird dem dringenden Bedarf an Wohnraum vor allem auch für ältere Menschen und junge Erwachsene im Hinblick auf kleinere Wohnungsgrößen Rechnung getragen", schreibt das Planungsbüro. Es ergebe sich eine gute Mischung aus größeren Wohnungen für Familien und kleineren Wohnungen. Ferienwohnungen werden ausgeschlossen.

Info

Weitere Themen der heutigen Gemeinderatssitzung in Grafenhausen sind unter anderem die Gebühren für die Kinderbetreuung sowie eine Nachgenehmigung von Ingenieurhonorar für das neue Pflegeheim Taubergießen.