Bürgermeister Pascal Weber lässt die Jugend zu Wort kommen, er erteilt aber auch eine Absage an einen Jugendraum. Quelle: Unbekannt

Schon lange hatte die Ringsheimer Jugend den Wunsch nach einem öffentlichen Treffpunkt geäußert. Bürgermeister Pascal Weber hatte deshalb die Heranwachsenden zum Treffen ins Bürgerhaus eingeladen.

Ringsheim. Bei sommerlichen Temperaturen wurde kurz vor der Veranstaltung der Stuhlkreis vor dem Bürgerhaus immer größer, denn 34 Mädchen und Jungen kamen um ihre Wünsche der Öffentlichkeit mitzuteilen. Als Zuhörer dabei waren auch acht Mitglieder des Gemeinderats, die sich allerdings nicht an der Diskussion beteiligten. Die Jugendlichen verdeutlichten in der einstündigen Diskussion den Wunsch nach legalen öffentlichen Treffpunkten.

Der Wunsch der Jugendlichen ist augenscheinlich nachvollziehbar. Beliebte Treffpunkte einzelner Gruppen sind bisher die Rathaustreppe, der Hintereingang des Rathauses, sowie die dortige Bushaltestelle. Sehr frequentiert ist auch der Schulplatz mit dem Basketballkorb und der Fahrradbunker. Nach Anwohnerbeschwerden wegen Lärmbelästigungen wurde der Korb abmontiert. Er soll im Bereich der Sporthalle wieder aufgestellt werden.

Die freie Fläche westlich der Kahlenberghalle wurde von der Jugend als multimodaler Wunschstandort mehrmals ins Spiel gebracht. Dort könnten zum Beispiel eine Skateranlage, Basketball- und Volleyballfelder, Ruheplätze und überdachte Unterstände in Form installiert werden – alles nach und nach. Ein Jugendlicher verwies darauf, dass im Rahmen der Standortfrage auch das Feuerwehrhaus als ein Mehrgenerationenplatz im Gespräch war. Noch nichts sei entschieden, so der Bürgermeister, im kommenden Jahr könne er sich jedoch die Realisierung eines Teilprojektes vorstellen. Man werde im Gemeinderat darüber sprechen, versicherte Weber.

"Es ist gut, dass wir miteinander reden, locker, flockig, ran damit", forderte der Rathauschef im Jugendjargon seine jungen Mitbürger auf. Nach der Vorstellungsrunde stellte Weber zunächst die Frage, was denn in Ringsheim gut sei. Sportanlagen, Natur, Tiergehege, Kirche, Schulhof. Auf den Rathausplatz kam niemand, erst als der Bürgermeister darauf hinwies.

Bürgermeister nimmt Jugendliche in die Pflicht

Die Liste, was denn fehle, war dann doch länger: Treffpunkte außerhalb des Wohngebiets als Rückzugsraum, zusätzliche Sportanlagen, Skateranlage und eine Strecke für Mountainbikes, Dirtbikes und BMX-Räder, zusätzliche Busverbindungen nach Ettenheim, sowie ein Jugendraum.

Mit letzterem Wunsch tat sich der Bürgermeister schwer. Da habe er ein wenig Sorgen, denn das bräuchte Personal für die Betreuung und dieses sei teuer. Außerdem sieht Weber aufgrund der Gruppendynamik die Entstehung von Konflikten vorprogrammiert und signalisierte eine ablehnende Haltung.

Die Jugendlichen fragten den Bürgermeister direkt, ob schon etwas Konkretes in Planung sei? "Nein, nur die Wiederinstallation des Basketballkorbes", entgegnete Weber. Bezüglich Busverbindungen sei ein Konzept in Auftrag gegeben worden. Weber zählte gleichzeitig auch die entstehenden Kosten für eine zusätzliche Verbindung auf, die beliefen sich jährliche auf rund 100 000 bis 150 000 Euro.

Am Ende des Gesprächs zeigte sich, dass sich die Jugendlichen an erster Stelle einen öffentlichen Treffpunkt und einen Skaterplatz wünschen, wie eine Strichliste aufzeigte. Aber der Bürgermeister will die Jugendlichen auch in die Pflicht nehmen: "Man kann sich viel wünschen, muss sich aber auch einbringen", so die eindeutige Ansage an die Jugend.

Vereinbart wurde nach einer einstündigen Diskussionsrunde mit dem Bürgermeister die Bildung einer Whatsapp-Gruppe für einen regelmäßigen Austausch. Die Skateranlage werde man als erste Maßnahme konkret angehen, versprach Weber bei dem Treffen.