Der Umbau des Gasthofs Linde ist wichtig für die Gemeinde. Foto: Kornfeld

Bürgermeister Siegfried Eckert hat für die Gemeinde Gutach Rückblick auf das Jahr 2021 gehalten. Er blickt auch weit in die Zukunft und sieht seine Aufgabe als "Enkeldenken".

Gutach - "Wenn man die Pandemie ausblenden könnte, war es ein gutes Jahr", zieht Eckert ein Fazit. Er sei froh, dass der Gemeinderat die Projekte, die die Gemeinde weiter voran bringen sollen, mittrage.

"Einige Menschen würden jammern, der ländliche Raum wird abgehängt", das kann Eckert nicht nachvollziehen. "Wir haben großartige Vorteile, wir müssen sie nutzen". Das die vorhandene Großzügigkeit und die Natur gefragt sind, werde auch durch die vielen Anfragen nach Grundstücken und Immobilien deutlich. "Die jungen Familien sehen, dass das Aufwachsen hier ganz anders ist als in der Stadt".

"Enkeldenken" gefragt

Und hier setzt das "Enkeldenken" an: "Wir müssen die entsprechende Infrastruktur schaffen." Dazu gehören laut Bürgermeister die medizinische Versorgung, Schule und Kindergarten und die Gastronomie. Bei der Breitbandversorgung ist nun mit der Firma UGG eine unerwartet schnelle Lösung in Sicht. Zu den angestrebten Projekten gehört auch der Bahnhalt Gutach. Das "Bauen im Außenbereich" mit den verbundenen Schwierigkeiten bleibt Thema. Er wolle sich nicht überall einmischen, sondern vielmehr das "Wir-Gefühl" fördern, die Vereins- und Dorfgemeinschaft, sagt der Gutacher Bürgermeister.

Vier "Baustellen"

Auf vier "Baustellen" geht Eckert im Gespräch mit dem Schwabo genauer ein. Da ist einmal das Gasthaus Linde. Mit Wolfgang Scheidtweiler sei dort nun ein Profi ans Werk, der das Objekt liebgewonnen habe. Scheidtweiler sei bereits mit einem regionalen Gastronomen im Gespräch. Das zweite Projekt ist der Alemoserhof, wo der "Zukunftskern" Gutach entstehen soll (wir werden berichten). Das geplante Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft stehe Gutach gut zu Gesicht. Beim geplanten Postlogistikzentrum in Gutach-Turm geht es Eckert um Arbeits- und Ausbildungsplätze und natürlich um die zu erwartende Gewerbesteuer. Finanziell stehe die Gemeinde gut da, Gutach habe so gut wie keine Schulden. Auch die Erweiterung des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof durch das "Ortenauhaus" freut den Bürgermeister. Das historische Rebhaus aus Durbach wird bis 2023 ins Museum versetzt.

Besondere Ereignisse

Schon in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres war der Bürgermeister in einer Präsentation auf die besonderen Ereignisse des Jahres 2021 eingegangen. Die Firma Leber Hygiene-Service, der neue Bauernmarkt beim Gasthaus Rössle, die Fahrschule Armbruster, die Schwarzwald-Modellbahn und die Physiopraxis von Olga Schlegel im "Haus der Gesundheit" wurden eröffnet. Der Spatenstich für den Kindergartenanbau wurde gesetzt und Birgit Benkißer als neue Schulleiterin der Hasemann-Schule willkommen geheißen. Pfarrer Dominik Wille übernahm nach zwei Jahren "Probedienst" offiziell die Seelsorgeeinheit Hausach-Gutach und Georg Schepers, wurde neuer Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Kinder und Jugendlichen. Pfarrer Christoph Nobs und Schäppelmacherin Friedhilde Heinzmann wurden verabschiedet. Ganz besonders stolz ist die Gemeinde Gutach auf das dritte WM-Silber Kunstradfahren für Sophie-Marie Wöhrle und Caroline Wurth vom RSV Gutach.