Die Messe "Wild und Fisch" vom 29. April bis zum 1. Mai. steht ganz im Zeichen der heimischen Jagd. Foto: Messe Offenburg

Die Tierschutzorganisation Peta hat die "Wild und Fisch" heftig kritisiert. Die Organisatoren der Messe wehren sich dagegen.

Offenburg - Die Tierschutzorganisation Peta hat die "Wild und Fisch" heftig kritisiert. Die Fachmesse findet parallel zur "Forst Live" von Freitag bis Sonntag, 29. April bis 1. Mai, in der Halle 1 der Offenburger Messe statt. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder in deutschen Wäldern gebe, töteten Jäger und Jägerinnen bundesweit mehr als fünf Millionen Wildtiere – vornehmlich als "Freizeitbeschäftigung", heißt es in einer Mitteilung der Peta. Ähnlich kritisch beurteilen die Tierschützer das Angeln. Die Organisation fordert in der Konsequenz ein Verbot der Hobbyjagd und des Angelns in Deutschland. Mit Berufung auf "anerkannte Wildbiologen" spricht Peta in ihrer Mitteilung der Jagd auch die "ökologische Notwendigkeit" ab. Schlussendlich rufen die Tierschützer dazu auf, die Messe "Wild und Fisch" zu meiden.

Die Organisatoren der Messe sehen das freilich ganz anders: "Da wir in einer seit Jahrhunderten menschlich geprägten Kulturlandschaft leben, ist die Behauptung, die Natur reguliere sich selbst, falsch", betont Sophia Lorenzoni, Sprecherin des Landesjagdverbands, auf Anfrage unserer Zeitung. Der Verband organisiert in diesem Jahr die "Wild und Fisch" in Zusammenarbeit mit den Ortenauer Kreisjägervereinigungen. Das beste Beispiel sei der Fuchs: "Die Tollwut, das wichtigste Regulativ, wurde durch Impfung ausgemerzt, seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei. Der Mensch hat also zum Selbstschutz bereits massiv in die Natur eingegriffen, denn das Virus ist für ihn und andere Säugetiere tödlich", erläutert Lorenzoni.

Da ein Regulativ fehle, sei der Fuchsbestand in Deutschland angestiegen. Gerade seltene, spezialisierte Arten wie Kiebitz, Uferschnepfe, Sumpfschildkröte oder zahlreiche Amphibien und Reptilien seien durch Raubsäuger wie Fuchs, Waschbär oder Marderhund gefährdet. Durch den professionellen Einsatz von Fallen könne deren Population effektiv reduziert werden – im Sinne des Artenschutzes, betont die Sprecherin des Landesjagdverbands. "Zu guter Letzt ist Fleisch ein Lebensmittel, das schon seit Menschengedenken auf unserem Speiseplan steht. Wild ist die nachhaltigste Art, Fleisch auf den Teller zu bekommen", erläutert Lorenzoni weiter und betont: "Der Schuss des Jägers trifft das Tier zumeist unvorbereitet und Jagdgeschosse sind so konstruiert, dass sie schnell und damit tierschutzgerecht töten."

Die Messe Offenburg/Ortenau schloss sich auf Nachfrage unserer Zeitung der Stellungnahme des Jagdverbands an. Mit der Doppelmesse wolle man den gesamten Naturraum und die damit in Verbindung stehenden Zusammenhänge für die Besucher abbilden, hieß es ergänzend.