Besonderer Empfang: Europa-Park-Chef Roland Mack (links) begrüßte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (Mitte) persönlich mit Polizeipräsident Reinhard Renter (hinten) und Thomas Mack (rechts). Foto: Göpfert

16 Innenminister und Bundesinnenminister Horst Seehofer sind am Mittwoch sicher in Rust eingetroffen. 

Rust - Die 16 Innenminister und Bundesinnenminister Horst Seehofer sind am Mittwoch sicher in Rust eingetroffen. Aus Geheimhaltungsgründen lief das überraschend unspektakulär ab – außer für Baden-Württembergs Ressort-Chef Thomas Strobl.

Aus Sicherheitsgründen war es streng geheim: Wann genau die 16 Innenminister der Länder und Bundesinnenminister Horst Seehofer eintreffen würden, wusste man nicht einmal im Ruster Rathaus. Auch wie die Minister anreisen würden, war vorab nicht bekannt. Nur eines war für Presse und Gemeinde klar – auch wenn es vorher nicht öffentlich bekannt gegeben werden durfte: Bis spätestens 18 Uhr wurden alle im Hotel Colosseo zur Pressekonferenz erwartet.

So hieß es für die Medienvertreter zeitig kommen und warten, um ein Bild von den anreisenden Innenministern zu schießen. Ein wenig mehr als anderen scheint aber Europa-Park-Chef Roland Mack gewusst zu haben. Er erwartete zusammen mit seinem Sohn Thomas Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl, der gegen 16.30 Uhr eintraf, vor dem Hotel – eine Ehre, die keinem der anderen Landesinnenminister und nicht einmal Bundesinnenminister Horst Seehofer zuteil wurde. Die Begrüßung zwischen Mack und Strobl fiel herzlich aus, sie plauschten gut fünf Minuten. Worüber genau, war nicht zu verstehen, bis auf den letzten Satz von Roland Mack: "Viel Spaß bei uns."

Konferenz ist eng durchgetaktet

Als Letzter in der Runde traf Bundesinnenminister Horst Seehofer ein, punktgenau um 18 Uhr kam er an – und wurde außer von der Berichterstatterin der Lahrer Zeitung nur noch von zwei Fotografen erwartet. Auch die Vertreter der verschiedenen Fernsehsender waren bereits im Hotel verschwunden. Ohne Aufhebens, oder sich wie manche andere Kollegen nochmals kurz in Position zu bringen, trottete er ins Hotel. Die Konferenz scheint für ihn, reine Routine zu sein.

Viel Zeit, Rust zu genießen, bleibt den Innenministern ohnehin nicht. Nicht nur dass die Konferenz nur bis Freitagnachmittag dauert, der Zeitplan ist eng durchgetaktet – nicht einmal für einen Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Rust bleibt Horst Seehofer Zeit. "Aber er ließ uns über seinen persönlichen Referenten freundliche Grüße ausrichten und dass er sich freut, bei uns Gast zu sein", erklärt Mirko Masen vom Bürgermeisteramt. Die Gemeinde freue sich ihrerseits, ihn und die 16 Landesinnenminister "zu diesem besonderen Politgroßereignis begrüßen zu dürfen und wünscht ihnen gute, angenehmen Beratungen und einen guten Aufenthalt." Dafür, dass dieser auch sicher abläuft, sorgen die Kräfte des Polizeipräsidiums Offenburg und des Präsidiums "Einsatz", das landesweit tätig ist und zu dem unter anderem auch die Bereitschaftspolizei und die Polizei-Hubschrauber-Staffel gehört.

Anzahl der Einsatzkräfte wird nicht verraten

Wie viele Kräfte in diesen drei Tagen im Einsatz sind, wollte Polizei-Pressesprecher Rüdiger Schaupp nicht verraten, nur so viel ließ er sich entlocken: "Wenn alle sicher angekommen und wieder sicher abgereist sind, dann ist das definitiv eine Leistung, auf die man stolz sein kann."

Überraschung für Landrat Frank Scherer: Aus Medienberichten habe er erfahren, dass das Thema des Innenministertreffens in Rust der Eurodistrikt Straßburg-Ortenau sei, erklärte er am Dienstag am Rande einer Sitzung des Eurodistriktrats. Die Verblüffung war groß, denn er als dessen Präsident wusste davon nichts. Weder er noch seine Stellvertreterin und Straßburger OB Jeanne Barseghian seien gefragt worden, Inhalte zu liefern – nicht einmal ein Grußwort. "Das Ministerium hat mir versichert, das sei nicht böse gemeint. Man sei nur sehr restriktiv, wer dort teilnehmen darf", berichtete Scherer von seiner Nachfrage in Stuttgart. Man habe ihm erklärt, es gehe dabei eher um den Aspekt der "polizeilichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit." So ganz zufrieden war Scherer mit der Erklärung offensichtlich nicht. "Wobei das ja auch ein Thema ist, das uns betrifft", so der Landrat.