Die alten Aufnahmen aus dem Schuttertal haben den Besuchern viel Gesprächsstoff geboten. Quelle: Unbekannt

Die Fotoausstellung zur Erinnerung an die Heimatforscher Gerhard Finkbeiner und Erich Krämer in der Schuttertäler Pfarrscheune hat viele Menschen angezogen. Auch das neue Ortssippenbuch konnte erstmals erworben werden.

Schuttertal. "Mi Heimetdorf im Schuttertal", so startete auf der großen Leinwand im Bürgersaal der Pfarrscheune die Fotopräsentation aus dem Archiv von Finkbeiner und Krämer. Viele Besucher waren zu der Veranstaltung gekommen, die eigentlich bereits im Jubiläumsjahr 2020 anlässlich des 750-jährigen Ortsbestehens vorgesehen war. Man konnte die Begeisterung der Anwesenden sehen und hören, denn immer wieder vernahm man etwa ein "Lueg emol, des isch doch de…", wenn die Besucher auf einem der Fotos einen Dorfbewohner erkannten.

Viele Auszüge aus dem früheren bäuerlichen Leben in Schuttertal wurden gezeigt. So bekam man einen guten Eindruck von der mühsamen Arbeit der Bauern mit ihren Tieren oder von der harten Arbeit auf den Feldern, etwa beim Auflesen von Kartoffeln, der Heuernte oder andere Tätigkeiten, die in mühevoller Handarbeit verrichtet wurden. Man konnte auf den Fotos gut sehen, wie die Schuttertäler einst auf den Bauernhöfen gelebt und gearbeitet haben. Auch die Partnerschaft mit der Gemeinde Modosch aus dem Banat wurde thematisiert, denn aus dem Finkbeiner-Archiv wurden sowohl Fotos von gemeinsamen Treffen und der Gedenksteinstellung im Jahr 1974 im Modoscher Park als auch Fotos, die in Modosch aufgenommen wurden, gezeigt.

Insbesondere gefielen den Besuchern die Aufnahmen des historischen Umzugs anlässlich der 700 Jahr-Feier des Ortsteils der gleichnamigen Gemeinde im Juni 1970. Ein Foto zeigte einen Festwagen mit dem Motto "Z’Liächt gu" – es löste sicher bei älteren Besuchern Erinnerungen aus an die Zeit, als in den Bauernstuben an den Winterabenden beim "Z’Liächt gu" manche alte Geschichte an die Jungen weitergegeben wurde.

Es war auch ein Foto zu sehen von einem Festwagen, der der Zigarrenfabrik Krämer gewidmet war, die in Schuttertal Arbeitgeber für viele Menschen war. Schuttertälerinnen mit ihren schönen Trachten waren auf den historischen Aufnahmen ebenso zu sehen wie die Schuttertäler Handwerker und Bauern, die ihre Berufe repräsentierten. Auch die örtlichen Vereine wirkten damals beim Festumzug mit und wurden im Bild festgehalten.

Großes Interesse am neuen Ortssippenbuch

Diese vielfältigen Fotos wurden digitalisiert und zu einer Bilderpräsentation zusammengestellt. Darüber hinaus zeigten der Historische Verein für Mittelbaden, Regionalgruppe Geroldsecker Land, und die Gemeinde Schuttertal weitere Fotos aus dem Finkbeiner-Archiv an Stellwänden, die ebenfalls interessiert betrachtet wurden.

Eine Attraktion für die Schuttertäler war am Sonntagnachmittag aber auch, dass das neue Ortsfamilienbuch erworben werden konnte. Die Erstauflage "Heimatbuch" von Gerhard Finkbeiner aus dem Jahre 1990 ist, wie berichtet, von Klaus Siefert und Veronika Ehret in mehrjähriger Arbeit aktualisiert beziehungsweise fortgeschrieben worden. Dies sei eine "Mammutaufgabe" gewesen, teilte die Gemeinde mit. Die Daten vieler Schuttertäler seien bis in das Jahr 2021/22 im neuen Ortsfamilienbuch aufgeführt. Ohne großen Aufwand könne nun jeder Bürger bis ins 17. Jahrhundert zurück aufschlussreiche Infos über seine Vorfahren nachschlagen.

Über die Vorstellung des neuen Ortssippenbuchs werden wir noch ausführlich berichten.

Den ganzen Nachmittag über verweilten die Besucher im Bürgersaal oder auch draußen im Pfarrhof an Tischen und Bänken und wurden von der Bürgergemeinschaft mit Kuchen und Getränken verwöhnt.

Das neue Schuttertäler Ortssippenbuch kann ab sofort bei der Gemeinde Schuttertal erworben werden kann. Am Sonntag gab es das Buch zum Sonderpreis von 65 Euro, auf dem Rathaus ist es nun zum regulären Preis von 69 Euro erhältlich.