Ichenheim - Junge Wildtiere sind zwar oft flauschig und süß, bedeuten für die Tierhilfe- und Rettungsorganisation Ichenheim aber vor allem eines: viel Arbeit. Nun will ein SWR-Filmteam, Einblicke in die täglichen Herausforderungen des Tierschutzvereins geben.

Vorsichtig bewegt sich der Waschbär Richtung Kamera. Er kommt näher, ist jetzt auf Augenhöhe mit dem Kameramann. Vorsichtig stupst er die Kamera. Ob man die wohl fressen kann, scheint er sich zu fragen. Fressen muss er heute auf jeden Fall noch, das ist eine der Aufgaben der sechs hauptamtlichen Mitarbeiter der Ichenheimer Tierhilfe- und Rettungsorganisation (THRO). Und trotzdem würde sich Monika Ehrlacher, stellvertretende Vorsitzende des THRO, über mehr helfende Hände freuen. Denn die Versorgung und Rettung der Tiere ist ein 24-Stunden-Job, betont sie. Deshalb ist sie auch jetzt wieder auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern sowie Kräften auf 450 Euro-Basis. Diese sollten auch vor Sonn- und Feiertagsdiensten nicht zurückschrecken.

Mehr als 150 Hofbewohner werden täglich versorgt

Rund 150 Tiere, die nicht mehr vermittelt werden, leben fest auf dem Hof und bekommen dort ihr Gnadenbrot. Dazu kommen immer wieder Wildtiere, die versorgt oder aufgepäppelt werden müssen. Das sind gerade unter anderem ein kleiner Storch, zwei Rehkitze, fünf Fuchsjunge, zwei Frischlinge sowie jede Menge Wildvögel. "Die Arbeit wird nicht weniger", sagt Ehrlacher, die seit 32 Jahren im Tierschutz tätig ist.

Ausstrahlung ist für Mitte Juni geplant

Jedes neu aufgenommene Tier bedeute außerdem Kosten für den Verein. Und das ist gerade in Corona-Zeiten schwieriger geworden. Finanziert wird der Verein nämlich nur über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Und gerade in den vergangenen Wochen seien zahlreiche Kündigungen eingegangen.

Zurück im Waschbärgehege zanken sich vor der Kamera des SWR-Teams gerade zwei der vier Waschbären um Futter. Im Rahmen einer Reihe über Tierschutzhöfe in Baden-Württemberg will der Sender nun auch einen Einblick in die Arbeit des THRO geben. Ausgestrahlt werden soll die Sendung an einem Tag der Kalenderwoche 25, vom 15. bis 19. Juni in der Landesschau des SWR.

Papagei gibt keine Ruhe

Von so vielen Besuchern auf dem Tierschutzhof war Laura, ein Amazonen-Papagei, gar nicht begeistert. Mit lautem, anhaltenden Gekreische beklagte sie sich über die "Eindringlinge". Die Tiere in den umliegenden Gehegen, wie Kaninchen und Waschbären, ließen sich davon aber nicht beeindrucken.