Ichenheim - Mit einem bewegenden Konzert hat der Chor "Joy and Hope" in der voll besetzten St. Nikolaus Kirche in Ichenheim zahlreiche Zuhörer begeistert. Die Veranstaltung bildete eine Einheit zwischen Musik und christlichen Texten.

Das Motto "Liebet Euren Nächsten und seid ein Licht in dieser Welt" zog sich wie ein roter Faden durch den 90-minütigen Konzertabend. Den überwiegend aus Neuried stammenden Sängern gelang es im wahrsten Sinne des Wortes, ein Lichtlein zu entzünden. Zum Auftakt sang in der fast dunklen Kirche Dirigentin Katja Tscherter mit ihrer wohltönenden Stimme ein Lied über Jesu Liebesgebot aus der Bibel. Währenddessen zogen die Sänger des Chors mit einer Kerze in der Hand in die Kirche ein und stimmten in das Lied ein. Es wurde wie fast alle Gesangsbeiträge am Keyboard souverän begleitet von Samuel Kleiser.

Bis ins kleinste Detail war das abwechslungsreiche Programm einstudiert worden: Auf einer Leinwand wurden entweder meditative Bilder gezeigt, die die Chorsängerin Andrea Jäger gemalt hatte, oder es erschien die deutsche Übersetzung der teils in englischer Sprache vorgetragenen Lieder. Auch der Klang und die Beleuchtung waren dank zahlreicher Helfer abgestimmt. Dass es sich nicht einfach nur um Liedvorträge, sondern um das Überbringen einer christlichen Botschaft in einer Zeit mit Kriegen, Klimawandel und politischen Turbulenzen ging, machte Tscherter in ihrer Begrüßung deutlich. Dabei vergaß sie die Sänger nicht, die an dem Abend wegen Krankheit nicht mitmachen konnten. Sie verschwieg aber ihre eigenen gesundheitlichen Probleme, die die Beweglichkeit ihres linken Armes so massiv einschränkten, dass sie die Lieder einhändig dirigierte.

Immer wieder wurden die Lieder solistisch von Tscherter oder der ebenfalls stimmlich herausragenden Anette Schröder eingeleitet und der Chor stimmte dann ein. Ein Höhepunkt war das Duett der beiden. Texte, die von Chorsängern zwischendurch vorgetragen wurden, forderten dazu auf, Vorurteile zu durchbrechen und sich auf die christliche Botschaft der Nächstenliebe zu besinnen.

Eine gelungene Premiere war der Auftritt von "Joy and Hope" mit dem katholischen Kirchenchor Dundenheim/Schutterwald mit seinem Dirigenten Stefan Meier. Vor allem das monumentale Titellied aus "Exodus" beeindruckte. Josef Zeil von der Peru-Gruppe dankte "Joy & Hope", der statt Eintritt um eine Spende für Gäste aus Peru gebeten hatte. Von dort stammt auch die 13-jährige Gastsängerin des Chores, Gisell Samudio Soriano, die mit ihrer Schwester Elsa seit einem Vierteljahr zu Besuch in Ichenheim ist.

Am Sonntag, 17. März, gibt es ab 18 Uhr in der katholischen Kirche in Hofweier noch einmal die Gelegenheit, dieses Konzert zu erleben.

Partnerschaft mit Peru

Bereits seit den 60er-Jahren gab es Patenschaften zwischen der Erzdiözese Freiburg und der katholischen Kirche in Peru. Domkapitular Wolfgang Zwingmann setzte sich Mitte der 80er-Jahre dafür ein, dass aus diesen Patenschaften gleichberechtigte Partnerschaften wurden. 1989 stimmte der Pfarrgemeinderat von Ichenheim, Dundenheim und Schutterzell dem Vorschlag von Pfarrer Peter Kreutler zu, eine Partnerschaft einzugehen. Aus zwei Vorschlägen der Erzdiözese wurde die Pfarrgemeinde San Ildefonso in Recuay ausgewählt, weil es ebenfalls eine ländliche Struktur hat. Am 19. Februar 1990 gab es einen ersten Briefwechsel – dies wird als Geburtsstunde der Partnerschaft gesehen. Freundschaft und Kommunikation standen von Anbeginn an bei dieser Peru-Partnerschaft im Vordergrund, regelmäßig gab es gegenseitige Besuche. So sollen auch 2020, wenn das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert wird, Gäste aus Peru eingeladen werden. Spenden vom Konzert von "Joy and Hope" sollen dazu beitragen, die Reisekosten zu finanzieren.