Alfred Hürster und Tochter Anne haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Foto: jr Foto: Lahrer Zeitung

Auszeichnung: Pferdesportfreunde Hürsterhof für starken Mitgliederzuwachs geehrt / 220 Mitglieder

Während andere Vereine Nachwuchssorgen haben, hat sich die Mitgliderzahl bei den Pferdesportfreunden Hürsterhof in den vergangenen Jahre fast verdoppelt. Dafür wurden sie nun vom Pferdesportverband Baden-Württemberg ausgezeichnet.

I chenheim. Auf dem Rücken der Pferde liegt bekanntlich das Glück dieser Erde. 85 dieser Glücksträger haben ihre Heimat auf dem Hürsterhof in Ichenheim. Hofbesitzer Alfred Hürster und Tochter Anne hatten beide von Klein auf mit Tieren zu tun. Als Landwirtschaftsmeister hatte Alfred Hürster bis zum Jahr 2000 Kühe im Stall stehen, kurz danach zogen dann die ersten Pferde ein.

Bei Gründung waren es sieben Mitglieder

Mit sieben Pferden, die im Schulbetrieb laufen, hat der Hürsterhof damals angefangen, mittlerweile sind es knapp 30 Pferde, die mit den Reitschülern sprichwörtlich über Stock und Stein gehen.

2009 wurden dann die Pferdesportfreunde Hürsterhof, anfangs mit nur sieben Mitgliedern, gegründet. Knapp zehn Jahre später ist die Mitgliederanzahl in den dreistelligen Bereich gestiegen, über 200 Mitglieder verzeichnet der Verein heute. Allein in den Jahren 2016 bis 2018 wären 114 neue Mitglieder hinzugekommen. Grund genug für eine Auszeichnung. Der Pferdesportverband Baden-Württemberg zeichnet seit einigen Jahren die fünf besten Vereine mit größten Mitgliederzuwachs in den letzten drei Jahren aus. In diesem Jahr wurde der Hürsterhof mit einer Urkunde sowie einem Preisgeld von 800 Euro geehrt. Auch dieses Geld soll wieder in die Jugendarbeit fließen.

Rund 180 Reitschüler trainieren dort zurzeit. Von Großen bis zu den ganz Kleinen, vom kleinen Shetlandpony bis zum großen Springpferd ist für jeden Reiter die passenden Größe dabei. Wortwörtlich, der Reitunterricht beginnt hier nämlich schon ab zwei Jahren. Es gelte "die Kinder im Kindergarten abzuholen. Später haben sie dann andere Hobbies", erklärt Alfred Hürster.

"Es hat mich damals gestört, dass ich keinen kindgerechten Reitunterricht gefunden habe", erinnert er sich. Vor allem mit der "Gummibären– Gruppe", dem Reiten für Kinder ab zwei Jahren, scheinen sie eine Marktlücke entdeckt zu haben. "Die Gruppe bieten wir seit sieben Jahren an, seit drei Jahren führen wir eine Warteliste." Da ist es kein Wunder, dass der Verein auch für die Auszeichnung der besten Jugendarbeit nominiert ist.

Der große Erfolg bringe aber auch viel Arbeit mit sich. Um 7 Uhr fängt Anne Hürster auf dem Hof an, selten geht sie vor acht Uhr am Abend. Pro Tag gibt sie zwischen vier und sechs Reitstunden, im Schnitt sind das 40 Kinder pro Tag. Bereuen tut hier aber niemand etwas. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, das hier ist meine Berufung", lächelt Anne Hürster. Eintauschen wollen, würden sie ihr Leben für kein Geld der Welt .

Juniorchefin Anne Hürster war mit ihrem Vierspänner auch schon international auf Turnieren unterwegs. 2003 wurde sie mit gerade einmal zwölf Jahren Jugendmeisterin in Baden-Württemberg. Bis zu 30 Turniere fährt sie im Jahr. Auch die "Fahrschüler" räumen bei den Ortenauer Ringmeisterschaften durch mit den Ponys des Hofes regelmäßig ab.