Walter Markstahler (links) und Werner Roth tragen die Fahnen für die Siegerehrung herbei. Foto: Weinmann Foto: Lahrer Zeitung

Reitsport: Seit Jahrzehnten packen Werner Roth und Walter Markstahler beim Ortenauer Großturnier mit an

Zum 40. Mal treffen sich vom 20. bis 23. Juni Top-Pferdesportler beim Nationalen Reitturnier Ichenheim Classics. Ohne zahlreiche ehrenamtliche Helfer könnten diese nicht durchgeführt werden. Werner Roth und Walter Markstahler sind seit den Anfängen dabei.

Beide Männer verbindet die Liebe zum Pferd und die große Passion für den Pferdesport. Der 70-jährige Ichenheimer Werner Roth war bereits seit den 1960-er Jahren im Fahrsport selbst aktiv, sein 73-jähriger Kollege Walter Markstahler aus Schwanau-Nonnenweier war zeitweise beruflich mit der Pferdehaltung verbunden und kam durch seine Heirat mit einer Ichenheimerin zum hiesigen Reiterverein. Beide Männer sind inzwischen Ehrenmitglieder des Vereins, könnten eigentlich die Hände in den Schoß legen und den sportlichen Leckerbissen Ichenheim Classics ausschließlich als Zuschauer genießen. Doch das tun sie nicht – im Gegenteil packen die Beiden kräftig mit an.

Bereits einige Monate vor dem Turnier gilt ihre Aufmerksamkeit vor allem dem 20 mal 60 Meter großen Dressurviereck. Sie kaufen Geranien und andere Blumen, pflanzen sie in Schalen ein, damit sie dann beim Turnier für einen schönen Farbtupfer sorgen, reinigen die mit Sand verschmutzte Umzäunung, die von ihnen und anderen Helfern auch neu gestrichen wird, damit sie im makellosen Weiß glänzt, schneiden die Äste der Bäume zurück, damit die Reiter und Zuschauer nicht stören, kümmern sich sorgfältig um den Zustand der Richterhäuschen und noch Vieles mehr, damit beim Turnier die idyllisch gelegene Waldreitanlage eine Augenweide ist und optimale Bedingungen für großen Sport in familiärer Atmosphäre herrschen.

Früher musste extra Urlaub für das Turnier genommen werden

"Ich hab sogar schon die Balkonkästen mit Geranien bei uns zuhause abgehängt und mit zum Turnier gebracht", erzählt Walter Markstahler, der sich früher mit seinem Schwiegervater Heinrich Schnebel, einem Urgestein des Reitervereins, um den Dressurbereich kümmerte. Nach Schnebels Tod 1998 kam Werner Roth, der bis dahin beim Aufbau der Stallzelte ebenso half wie im Springparcours, im Dressurbereich mit dazu. Früher nahmen die zwei Männer vor und während des Turniers extra Urlaub von der Arbeit, um Zeit für die vielen Aufgaben zu haben. Und ganz selbstverständlich halfen beziehungsweise helfen auch ihre Frauen Gerda Markstahler und Christa Roth im Wirtschaftsbereich des Turniers mit.

"Früher haben wir vor dem Turnier sogar noch die Tanztribüne geholt und in der Reithalle für das Bockbierfest am Tag nach dem Turnier aufgebaut", erinnert sich Werner Roth an die Anfangszeiten, der mit seinem Traktor und Anhänger viele Kilometer zurücklegt, um Blumen und viele andere Dinge, die gebraucht werden, auf die Waldreitanlage zu transportieren.

Keine ruhige Minute während der Großveranstaltung

Während des Turniers sind die beiden Ichenheim-Routiniers im Dauereinsatz. Nach jedem Starter wird der Sandboden des Dressurvierecks wieder mit Maschinen und von Hand geharkt und geglättet, oft tragen Markstahler und Roth auch die Notenbogen mit der Bewertung der Teilnehmer von den Richtern zur Rechenstelle, damit dort das Gesamtergebnis ermittelt werden kann.

Ihr Engagement beschränkt sich übrigens nicht auf das Nationale Turnier, auch beim jährlichen Hallenturnier und den immer wieder ausgetragenen Fahrturnieren sind die beiden Ortenauer unglaublich wichtige Helfer. Aber die Zeit ist an ihnen nicht spurlos vorübergegangen. Vor allem die schweren Arbeiten fallen mit 70 Jahren nicht mehr ganz so leicht wie noch mit 30 Jahren. Daher würden sie sich sehr freuen, wenn sich Pferdefreunde finden würden, die sie als ihre Nachfolger einarbeiten könnten.