Jochen Adam (von links), Rolf Hallwachs und Alex Kling Foto: df Foto: Lahrer Zeitung

Hauptversammlung: Tabakpflanzer ernten 2900 Kilogramm pro Hektar

Von Dieter Fink

Ichenheim. Ein extremes Jahr liegt witterungsbedingt hinter den Tankpflanzern, so der Vorsitzende des Landesverbands baden-württembergischer Tabakpflanzer, Jochen Adam, bei der Hauptversammlung. 2013 und 2014 waren zu nass, 2015 hingegen extrem heiß.

Nach der Aussaat Anfang März in den Folienhäusern wuchsen die Jungpflanzen gut heran und das Auspflanzen klappte problemlos. Einige Niederschläge im Juni sorgten für eine gute Entwicklung der Bestände, sodass Anfang bis Mitte Juli mit der Ernte begonnen werden konnte. Problematisch waren der Juli und August. Es regnete zu wenig, einige Pflanzen vertrockneten. Abhilfe verschafften Beregnungsanlagen, die fast 80 Prozent der der Tabakflächen mit Wasser versorgten. So lag die Ernte mit 2900 Kilogramm pro Hektar deutlich über dem Ertrag des Vorjahrs. Allerdings ist die Qualität nicht ganz so gut.

Durch einen Neupflanzer und Anbauerweiterungen in einzelnen Betrieben stieg die Anbaufläche auf 829 Hektar. Das ist nach jahrelangem Rückgang die erste Steigerung. Sie beträgt vier Prozent. Im luftgetrockneten Bereich ist eine konkurrenzfähige Tabakproduktion nicht mehr möglich.

Deutscher Tabak eignet sich aufgrund des geringen Nikotin- und des hohen Zuckergehalts hervorragend als Shisha-Tabak für Wasserpfeifen und ist deshalb sehr gefragt. Es werden neue Pflanzer gesucht. Die Abwicklung und Verkauf des Tabaks wird nun komplett über die Erzeugergemeinschaft Deutschland-Tabak (EZG) abwickelt. Die EZG Baden-Württemberg wurde aufgelöst. Die deutschen Sorten erfreuen sich im Ausland zunehmend größerer Beliebtheit.

Die Vermarktungssituation habe sich verbessert. Die Durchschnittspreise pro Kilogramm Tabak liegen bei 3,82 Euro. Insgesamt könne man sagen, dass es sich für einige Betrieb lohnen würde, in den Tabakanbau einzusteigen. Zum Thema Mindestlohn führte Adam aus, dass die Branche damit umgehen könne. An die anwesenden Landespolitiker gerichtet, meinte er, dass man im Moment noch mit dem Mindestlohn klar komme, mit Blick aufs Elsass warnte er vor einem weiteren Drehen an der Lohnspirale. Dort würden wegen der Lohnniveaus kaum noch Sonderkulturen angebaut werden.

Der Hagelflieger vom Hagelfliegerverein Ortenau, der die Fläche von Ringsheim bis Raststatt abdeckt, war an 14 Tagen in der Luft.