Das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen der peruanischen Gemeinde Recuay und der Seelsorgeeinheit Schutterwald-Neuried-Hohberg soll in diesem Jahr mit gegenseitigen Besuchen gefeiert werden.Foto: Peru-Gruppe Foto: Lahrer Zeitung

Partnerschaft: Seelsorgeeinheit Schutterwald-Neuried-Hohberg freut sich auf Besuch aus Peru im Herbst

Ichenheim (dnj). In diesem Jahr wird das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen den Katholischen Pfarrgemeinden Ichenheim, Dundenheim und Schutterzell, die inzwischen zur Seelsorgeeinheit Schutterwald-Neuried-Hohberg gehören und der peruanischen Gemeinde Recuay gefeiert. Die Vorbereitungen für das Fest sind bereits angelaufen, allerdings müssen einige Aktivitäten aufgrund des Coronavirus verschoben werden.

Freundschaft und Kommunikation standen von Anbeginn an bei dieser Partnerschaft im Vordergrund. Im Mai sollten vier Gäste aus Peru nach Neuried kommen. Viele Aktivitäten waren für diesen Aufenthalt geplant, auch besondere Gottesdienste und als ein Höhepunkt die Aufführung der "Misa Criolla". Wegen des Coronavirus wurde dieser Besuch nun verschoben. Er soll im Herbst nachgeholt werden, allerdings steht aufgrund der Pandemie noch kein konkreter Termin fest. Geplant sind auch die Gegenbesuche zweier hiesiger Gruppen in Recuay im Anden-Hochgebirge im Spätsommer. Dort werde einem Gottesdienst und einer Fiesta gebührend gefeiert.

Viele Projekte konnten verwirklicht werden

Die Geschichte der Partnerschaft zwischen Neuried und Recuay reicht noch weiter als 30 Jahre zurück. Bereits seit den 1960er Jahren gab es Patenschaften zwischen der Erzdiözese Freiburg und der katholischen Kirche in Peru. Domkapitular Wolfgang Zwingmann setzte sich Mitte der 1980er-Jahre dafür ein, dass aus diesen Patenschaften gleichberechtigte Partnerschaften wurden – der damalige hiesige Pfarrer Peter Kreutler griff diese Idee auf. 1989 stimmte der Pfarrgemeinderat von Ichenheim, Dundenheim und Schutterzell seinem Vorschlag zu. Aus zwei Vorschlägen der Erzdiözese wurde Recuay ausgewählt, weil es ebenfalls eine ländliche Struktur hat. Am 19. Februar 1990 gab es einen ersten Briefwechsel, was als Geburtsstunde der Partnerschaft gesehen wird.

Die Briefe gingen anfangs noch über die Erzdiözese Freiburg und den Bischof in Huaraz, inzwischen gibt es nach 122 Besuchen längst persönliche Kontakte und Freundschaften.

Einige engagierte Gemeindeglieder im Ried gründeten eine Peru-Gruppe, die sich bis heute intensiv um die Kontakte kümmert und viele Aktionen wie beispielsweise das Fastenessen organisiert und dabei stets großen Rückhalt aus der katholischen Pfarrgemeinde hat. In Recuay konnten viele Projekte durch die Partnerschaft verwirklicht werden wie die Einrichtung einer Bibliothek, die Unterstützung von Studenten und die Einrichtung eines Gemüsebeets für die Pfarrhaus- und Comedorküche.

In den 30 Jahren gab es von Neuried aus zusammen mit Amnesty International mehr als 30 Eilaktionen bei Menschenrechtsverletzungen in Peru und die Teilnahme an der politischen Kampagne "Entwicklung braucht Entschuldung". In Recuay gibt es als Gegenpol zur Peru-Gruppe eine Deutschland-Gruppe. Sie hat auch in den Tagen des Coronavirus täglich Kontakte nach Neuried. Gemeinsam hoffen die Gruppen, dass die Partnerschaft auch weiterhin von den Angehörigen der Pfarreien mitgetragen wird und damit noch eine lange Zukunft vor sich hat.