Lang war die Warteschlange am Montag rund um das evangelische Gemeindehaus in Friesenheim. Foto: Bohnert-Seidel

In dieser Woche können sich Bürger in Friesenheim ganz ohne Termin impfen lassen. Bereits am ersten Tag war die Warteschlange immens lang und das Mobile Impfteam hatte alle Hände voll zu tun.

Friesenheim - Von Montag, 22. November bis Samstag, 27. November, bietet ein Mobiles Impfteam in Friesenheim Impfungen ohne Anmeldungen in der Zeit von 17 bis 19 Uhr an. Geimpft werden alle: Ganz gleich, welche Impfung ansteht, ob Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung.

In den vergangenen Wochen liefen in den Arztpraxen die Telefone heiß. Anfragen häuften sich, vor allem für die Booster-Impfung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die dritte Impfung gegen das Corona-Virus für alle Menschen ab 18 Jahren. Im Abstand von sechs Monaten soll diese auf die letzte Impfung der Grundimmunisierung folgen.

Das Gros derer, die sich am Montag in die Reihe gestellt haben, holte sich eine dritte Impfung ab. Doris Reinhardt, Allgemeinmedizinerin und Pandemiebeauftragte der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg für den Ortenaukreis, spricht von Schlagzahlen. Will heißen: In den täglichen gut zwei Stunden sollen so viele Menschen wie möglich geimpft werden.

Hunderte von Menschen reihten sich am Montag bereits in die Schlange ein. Freiwillige der Feuerwehr unterstützten die Impfaktion und sorgten für eine sichere Absperrung. Mitglieder des DRK-Ortsvereins standen ebenfalls zur Seite.

Die Schlange zum Anstehen war lang. Über die Friedhofstraße ging es einmal um das Rathaus II herum bis die Menschenmenge nahezu am Feuerwehrhaus endete. Juliane Winter hatte sich bereits um 15.30 Uhr angestellt. Gemeinsam mit Ehemann Franz holte sie sich die dritte Impfung ab. Auch die beiden Pfarrer Rainer Janus und Steffen Jelic standen in der Reihe.

Vor dem Piks musste der Fragebogen zum medizinischen ausgefüllt werden. In der Kabine wurde nur noch der Impfausweis und die Versichertenkarte vorgelegt sowie eine Telefonnummer hinterlassen. Dann schon der nächste dran.

Die Zweit- und Drittimpfung fanden getrennt zu den Erstimpfungen statt. Wer zum ersten Piks da war, erfuhr im Obergeschoss des Evangelischen Gemeindehauses ein Gespräch mit einem Arzt, der alle offenen Fragen beantwortete. "Das Evangelische Gemeindehaus ist ideal", erklärte Reinhardt. Es verfüge über die notwendige Infrastruktur. In der Kirche sollten die Geimpften eine Viertelstunde zur Ruhe kommen und dann ging es wieder nach Hause. "Es bleibt ein sicheres Gefühl", erklärte Gemeindediakonin Chantal Schön.

Wie viele Impfdosen tatsächlich pro Tag zur Verfügung stehen, darüber machte Reinhardt keine Angaben. Niemand soll das Gefühl bekommen, es könnte nicht reichen. Bürgermeister Erik Weide freute sich über die Einrichtung eines Mobilen Impfteams in Friesenheim und dankte allen, die sich an der Impfaktion beteiligten.

Im Bürgerbüro gibt es die Anamnesebögen zum Ausfüllen für zuhause. Damit lässt sich bei der Impfung in den kommenden Tagen Zeit sparen. Wer jedoch schon einen Impftermin in der Hausarztpraxis hat, soll diesen unbedingt wahrnehmen, erklärt Doris Reinhardt. Der Aufwand, die Termine zu verschieben, sei immens.