Im Hornberger Stadtwald gibt es im kommenden Jahr viel Arbeit. Foto: Jehle

Der Natural- und Finanzplan des Stadtwalds Hornberg sieht für das Forstwirtschaftsjahr 2022 einen Überschuss vor. In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wurde die Zustimmung zum vorgestellten Wirtschaftsplan erteilt.

Hornberg - Silke Lanninger vom Amt für Waldwirtschaft, Forstbezirk Wolfach, und Hornbergs Revierleiter Martin Flach erläuterten in der Sitzung die Planung. Nach wie vor seien die Rahmenbedingungen im Forst gekennzeichnet von unter anderem den Folgen von Dürre und einem hohen Anteil von Kalamitätsholz.

Baumartenvielfalt ist ein Vorteil

Weiterhin sei die Situation auf dem Holzmarkt angespannt und die Preise sinken. "Die hohe Baumartenvielfalt in Hornberg ist von Vorteil, denn es zeichnet sich ab, dass der Markt mit Fichte und Tanne vollgelaufen ist", stellte Lanninger fest. Auch hinsichtlich der Kalamitäten habe die Kommune Glück gehabt. Bestimmendes Thema werde weiterhin der Forstschutz sein und die aufmerksame Beobachtung der Entwicklung des Holzmarkts.

"Grüner Daumen" bescheinigt

"Wir werden auf jeden Fall mehr Arbeit kriegen und brauchen fähige Leute", so die Forstbezirksleiterin. Der Hiebsplan von 7570 Festmetern nächstes Jahr liege über den anvisierten 6000 Festmetern, aber in den vergangenen Jahren habe sich die Kommune mit dem Holzeinschlag zurückgehalten. Das Ergebnis der Zwischenrevision attestiere einen "grünen Daumen" hinsichtlich nachhaltiger Waldbewirtschaftung. "Empfohlen wird ein Mehreinschlag von etwa vier Prozent auf das Jahrzehnt gerechnet, um die Bestände zu stabilisieren", erklärte Lanninger. Das bedeute einen jährlichen Einschlag von 7620 Festmeter für die verbleibenden vier Jahre des Zehn-Jahres-Plans.

Lichtung und Durchforstungen geplant

Revierleiter Martin Flach erläuterte die anvisierte Lichtung im Bereich Schachen/Buchenbrunn. "Wir haben die geplante Auflichtung in dem Areal, das insgesamt 309 Hektar umfasst, nach wie vor im Auge, doch wollen wir mit Bedacht vorgehen", so Flach. Weitere Durchforstungen seien unter anderem geplant in den Bereichen Immelsbach sowie vorderer und hinterer Rubersbach. Weiterhin solle der Kiefer, die in Hornberg gute Qualität aufweise, im Sägbrunnenwald Raum gegeben werden.

Waldrücknahme im Bereich Schachen

"Wir haben ein riesiges Arbeitsprogramm und versuchen, die Personalkapazität aufzustocken", kommentierte Bürgermeister Siegfried Scheffold die Ausführungen von Lanninger und Flach. Sein Wunsch sei es, der Waldrücknahme im Bereich Schachen Priorität einzuräumen. Dies würde auch den Wünschen mehrerer Bürger entgegenkommen, für die Gemeinderat Michael Tischer (CDU) in der Sitzung sprach.

Wegebaumaßnahme steht an

Wichtig aus der Sicht Scheffolds ist auch die Investition in die Wegebaumaßnahme "Seufzerbankweg" in Höhe von 53 000 Euro. Diese Maßnahme inklusive des Baus für die Schutzhütte "Markgrafenschanze" in Höhe von 7000 Euro sollen frühzeitig angegangen werden. Im Frühjahr ist die Durchführung laut dem Bürgermeister ein Waldbegang geplant.

Holzverkauf wird für die Stadt umsatzsteuerpflichtig

Im Gegensatz zur Systematik der Verbuchung der Forstwirtschaft wird im städtischen Haushalt der Erlös des Weglinienholzes für den Wegebau lediglich im Teilergebnishaushalt veranschlagt. Der Forst wird unter der Produktgruppe Forstwirtschaft abgebildet, der auch den Bereich "Soziale Funktion des Waldes" abbildet. Zugeordnet werden hier Wanderwege, Schutzhütten, Rastplätze. Aufgrund Gesetzesänderungen wird ab nächstes Jahr der Holzverkauf für die Stadt Hornberg umsatzsteuerpflichtig, was bei der Planung des Forstwirtschaftsplanes beachtet wurde.

Der Forst in Zahlen

Das Ergebnis des Hornberger Forstbetriebs liegt bei 25 500 Euro (Vorjahr 57 400 Euro) unter Berücksichtigung von rund 26 500 Euro Abschreibungen. Den Erträgen in Höhe von rund 538 000 Euro (davon Holzverkauf 429 803 Euro) stehen Aufwendungen in Höhe von rund 450 000 Euro gegenüber. Vorgesehener Hiebsatz in 2022 ist 7570 Festmeter. Im investiven Bereich ist die Wegebaumaßnahme "Seufzerbankweg" in Höhe von 53 000 Euro und der Bau für die Schutzhütte Markgrafenschanze in Höhe von 7000 Euro (Maßnahme aus 2021) eingeplant.