Fe, gespielt von Anke Ketterer (links) und Jenny (Lorine Herzog) geben sich gegenseitig Tipps.Fotos: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Zuschauer erleben amüsanten Abend mit Musik und Tanz

Triberg/Hornberg. Ziel des Ensembles des "Zickenzirkus" ist es gewesen, trotz und auch wegen der Pandemie, die Zuschauer einen vergnügten Abend zu bereiten. Das ist den Schauspielern und dem Team bei seinen Vorstellungen hervorragend gelungen.

Geschickt hatte Regisseur Marvin Polomski aus Triberg Corona in das Stück eingebaut, so dass der Abstand, den die vier Schauspielerinnen einhalten mussten, nicht auffiel. So war beispielsweise Jennifer, eine der vier Frauen die sich im Stück auf einem Schrottplatz zufällig treffen, stets bedacht, ihre Maske zu tragen, Abstand (Diskrepanz) zu halten und alles mit Desinfektionsmittel einzusprühen.

Von "Corina-Regeln" bis zum "Wurscht-Case"

Sie halte sich an die "Corina-Regeln", damit es nicht zum worst case, oder mit ihren Worten "Wurschtcase", komme. Die Verwechslungen sorgen für Lachsalven im Publikum. Überhaupt verwechselt Jenny, mitreißend gespielt von Lorine Herzog, gerne Wörter. Sie ist Bloggerin und teilt alles, was sie erlebt, sofort mit ihren Anhängern.

Zwei Welten prallen aufeinander, als sie auf Schauspielerin Panagiota trifft, die im Gegensatz zu Jenny statt Helene Fischer lieber Mozart hört. Panagiota (Susanne Dilger) hofft auf eine große Karriere und möchte dafür auf dem Schrottplatz in Ruhe lernen. Jenny möchte ihren ersteigerten Zirkuswagen ansehen, der der osteuropäischen Prostituierten Fe (mit tollem Akzent, gespielt von Anke Ketterer) gehört.

Hinzu kommt die frustrierte Elke (Annette Storz), die den Wagen ihres Mannes beschädigt hat, und verzweifelt nach einem Ersatzteil sucht. Es stellt sich heraus, dass sie ein Fan von Jenny ist und die beiden Karaoke-Fans feiern das mit einer Gesangseinlage.

Bei allen Unterschieden lernen sich die Frauen schnell gut kennen und geben sich Tipps für ein besseres Leben, alles untermalt von Tanzeinlagen beispielsweise zu "Fehlerfrei" in Anlehnung an Helene Fischer oder "I need a Hero" von Bonnie Tyler. Annette Storz als Elke singt fordernd "Ich will alles", frei nach dem Schlager von Gitte und Anke Ketterer als Fe begeistert mit ihrem "Greatest Love of All". Als die Frauen eine Entführung vortäuschen, bricht Chaos aus.

Auch Männer fehlen nicht auf der Bühne, Christian Allgaier, Jonathan Krien, Maurizio Fabiano, Marvin Vogt, Rafael Renn und auch Regisseur Marvin Polomski präsentieren sich den vier Frauen mit Gesang und Tanz.

Das Publikum der sechs ausverkauften Vorführungen war begeistert von den Schauspielerinnen, den witzigen Dialogen und den Gesang- und Tanzeinlagen. Daran änderten Corona-Regeln nichts. alles war perfekt organisiert, von der Anmeldung bei der ein Kontaktformular ausgefüllt werden musste bis hin zur Platzierung. Die gemeinsam angemeldeten Personen durften zusammensitzen, zwischen diesen Gruppen wurde in guten Abstand gewahrt. Die Zuschauer hielten sich an die Empfehlung den Mund-Nasen-Schutz auch am Platz zu tragen und nur zum Essen oder Trinken abzunehmen.

Fritz Wöhrle vom Historischen Verein zog den Hut vor der Truppe, "die in den schwierigen Zeiten niemals ans Aufgeben gedacht hat, um uns Zuschauern einen unvergesslichen Abend zu bereiten". Allen seien Auftritte der Extraklasse gelungen. Sein Dank galt den Schauspielern und dem Organisationsteam.

Die letzte, geplante Aufführung des "Zickenzirkus" am 6. November in der Hornberger Stadthalle musste aufgrund des aktuellen Lockdowns abgesagt werden – zum Bedauern des Historischen Vereins Hornberg. Dessen Vorsitzender Thomas Bossert bewertete die Beschlüsse zum erneuten Lockdown so: "Dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, ist unstrittig und richtig. Nur setzen sie an der falschen Stelle an und sind unlogisch, da offensichtlich Erkenntnisse darüber, wo es zu Infektionen kommt, ignoriert werden." Das beziehe sich nicht nur auf den Kulturbereich: "Es ist keine einzige Infektion bekannt, die ihren Ursprung in einem deutschem Theater, einer Oper oder Konzertsaal hat", sondern auch auf andere Bereiche mit aufwendigen und ausgefeilten Hygienekonzepten und Nachverfolgungsregeln wie Hotels, Restaurants oder Schwimmbäder. Besonders bedrückend sei es, so Bossert, dass der Prozess, nach welchen Kriterien entschieden werden, derart intransparent ist. Damit sind Planungen und Investitionen für die Zukunft fast nicht möglich, weil man vor dem Risiko steht, dass einem am Ende gesagt wird: "Du hast in ein wirksames Hygienekonzept investiert, aber wir machen dir den Laden trotzdem dicht – und frag‘ bitte nicht, warum."

Regisseur Marvin Polomski berichtete nach der Premiere, dass die Zuschauer gesagt hätten, "dass man sich sicher gefühlt hat und das Konzept sehr stimmig ist, die Zuschauer waren froh mal Spaß zu haben und wir haben gezeigt das man das auch gut mit regeln haben kann. Natürlich wurde das Stück sehr gelobt und viele haben gesagt das man es nicht störend war das wir auf Abstand gespielt haben."

Regisseur Marvin Polomski berichtete nach der Premiere, dass die Zuschauer oft gesagt hätten, "dass man sich sicher gefühlt hat und das Konzept sehr stimmig ist, die Zuschauer waren froh mal Spaß zu haben und wir haben gezeigt das man das auch gut mit regeln haben kann. Natürlich wurde das Stück sehr gelobt und viele haben gesagt das man es nicht störend war das wir auf Abstand gespielt haben."