Deutlich teurer als kalkuliert wird das kommunale Weidezaunprojekt der Stadt Hornberg. Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Hornberger Gremium beschließt Antrag auf Förderung / Bedarfsplanung für Kitas liegt vor

Deutlich teurer als kalkuliert wird das kommunale Weidezaunprojekt der Stadt Hornberg. In der jüngsten Sitzung nahm der Gemeinderat vom Sachstand Kenntnis und beschloss einstimmig den Antrag auf Förderung zu stellen.

Hornberg. Bezuschusst wird das Projekt zu 50 Prozent aus Mitteln des Naturschutzhaushalts von Land, Bund und EU entsprechend den festgesetzten Landschaftspflegerichtlinien (wir berichteten).

Sobald die Bewilligung vorliegt, soll die Auftragsvergabe durchgeführt werden. Voraussichtlich frühestens im Mai soll die Ausführung der Arbeiten beginnen, die bis zum 15. Oktober abzuschließen sind.

Rund 10 000 Laufmeter sind geplant statt der ursprünglich ausgeschriebenen 19 380 Laufmeter mit dafür kalkulierten Kosten in Höhe von 130 000 Euro. Trotz der reduzierten Zaunlänge werden die Kosten mit rund 92 000 Euro brutto veranschlagt. Nicht alle der 13 Vertragspartner beteiligen sich vollumfänglich an dem Projekt, das die Stadt mit 25 Prozent der Bruttokosten an den privaten Weidezaunmaßnahmen kofinanziert.

"Ich bin froh, dass so viele mitmachen", stellte Bürgermeister Siegfried Scheffold fest. Bekanntlich werde der Zaun im Auftrag der Stadt gebaut und sei auch die ersten fünf Jahre in deren Eigentum. Mit jedem Einzelnen der Vertragspartner seien Gespräche geführt und von Regina Ostermann, Geschäftsführerin des LEV (Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis) beraten worden. Aufgrund der schwierigen Topografie Hornbergs fand eine Geländebegehung statt und auch der voraussichtlich ausführende Bieter habe die Örtlichkeiten in Augenschein genommen. Die genannten Laufmeter sind aus Orthofotos gemessen. Aufgrund der Steilheit des Geländes wurde rund 15 Prozent Zuschlag gewährt. Mit der Fortschreibung der Bedarfsplanun g für die Hornberger Kindertagesstätten beschäftigte sich der Gemeinderat ebenfalls in der Sitzung. Die Gesamtkapazität der Einrichtungen "Arche Noah" und "Don Bosco" beträgt 123 Plätze, denen ein rechnerischer Bedarf von 127 Plätzen gegenüber steht. Theoretisch besteht also eine Unterkapazität von vier Plätzen.

"Wie die Praxis zeigt, kommen wir gut damit klar", stellte Bürgermeister Siegfried Scheffold fest und verwies auf die ausführlichen Vorberatungen in der gemeinsamen Kindergarten-Kuratoriumssitzung im November vergangenen Jahres. Seinen Worten nach konnten bisher alle Kinder nach kurzen Wartezeiten in den Kitas aufgenommen werden. In qualitativer Hinsicht entspreche das Angebot dem derzeitigen Bedarf (siehe Info).

Bei steigender Nachfrage kann laut dem Bürgermeister eine zweite Kleinkindgruppe für Ein- bis Dreijährige erforderlich werden. Weiterhin sollten frei werdende Kapazitäten in den beiden Einrichtungen nach Möglichkeit für die Betreuung von Zweijährigen eingesetzt werden. Zur Schaffung weiterer Kindergartenplätze werden laut Scheffold im evangelischen Kindergarten Umbaubaumaßnahmen überlegt. Der Anbau eines Bistrobereichs zunächst als Kleingruppenraum steht in der katholischen Kindertagesstätte zur Debatte. Alternativ dazu wäre auch ein Umbau des Schwesternhauses für die Unterbringung einer Kindergartengruppe denkbar.

Rolf Hess (SPD) merkte an, dass der Platzbedarf gerade so eben reiche. "Wir fahren auf Kante", stellte Hess fest und sprach sich dafür aus, die vorgesehenen Baumaßnahmen voranzutreiben. Die Bedarfsplanung für die Kindertagesstätten wird in Hornberg jährlich fortgeschrieben, um eventuell erforderliche Maßnahmen umsetzen zu können. Die jeweils aktuellen Kinderzahlen sind der Fortschreibung zugrunde gelegt.

Das ist das derzeitige Kita-Betreuungsangebot in Hornberg:

Katholische Kindertagesstätte "Don Bosco": In der Krippe für ein- bis dreijährige Kinder werden in einer Gruppe bis zu zehn Kinder betreut.

Ev angelische Kindertagesstätte "Arche Noah": Acht Plätze für Kleinkinder ab zwei Jahren in altersgemischten Gruppen

Beide Einrichtungen betreuen 22 bis 28 Kinder in Regel-, altersgemischten sowie Ganztagsgruppen und bieten verlängerte Öffnungszeiten an.

Ergänzendes Angebot durch den Tageselternverein Kinzigtal: Zehn Betreuungsplätze auch für Kleinkinder unter drei Jahren