Die Plakate werben schon dafür: In die ehemaligen Räume des Modehauses Keilbach in der Hornberger Innenstadt zieht eine Tagespflegeeinrichtung ein. Fotos: Gräff Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Evangelisches Stift möchte Einrichtung betreiben

Die Rahmenbedingungen passen: In die ehemaligen Räume des Modehauses Keilbach in der Hornberger Innenstadt zieht eine Tagespflegeeinrichtung ein. Betreiber ist das Evangelische Stift Freiburg mit dem Stephanushaus Hornberg. Insgesamt 15 Plätze sind geplant.

Hornberg. Für Torsten Dalichow, Leiter des Stephanushauses in Hornberg, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Schon im Gespräch mit dem SchwaBo im April des vergangenen Jahrs hielt er die etwa 235 Quadratmeter des ehemaligen Ladengeschäfts und vor allem die Lage am Bischwiller-Platz unmittelbar neben dem Rathaus für ideal.

"Die Tagespflege ist ein bedeutender Bestandteil in der Pflegelandschaft und ein ganz wichtiges Angebot, denn es kann manchem ermöglichen, länger zuhause zu bleiben", betonte er damals.

Natürlich war Dalichow auch in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch anwesend, in der Stadtbaumeisterin Pia Moser den Plan zur Nutzungsänderung des Ladengeschäfts vorstellte. Die Eingangstüre bleibt demnach bestehen. Es wird einen Ess- und Schlafbereich, einen Beschäftigungsbereich und sanitäre Anlagen geben. Geplant ist auch ein Zugang zum Bischwiller Platz. Gedanken werden sich gerade um die Gestaltung des Außenbereichs gemacht.

"Da könnte ein Geländer hinkommen sowie eine Außenmarkise, der Bereich könnte dann ähnlich wie ein Biergarten im Sommer genutzt werden und im Winter wird alles wieder abgebaut", so Moser. Dies könne die Stadt über eine Sondernutzung regeln. Bürgermeister Siegfried Scheffold sieht die Einrichtung als "eine Abrundung des Seniorenangebots in Hornberg: Das ist sehr wertvoll sowie eine gute und sinnvolle Sache, die Einrichtung in das städtische Leben zu integrieren", betonte er.

Dalichow berichtete dann über die geplanten Betreuungszeiten, die sich von der starren acht bis 16-Uhr-Regelung lösen und flexibel gestaltet werden sollen. "Besucht werden kann die Einrichtung einen Tag pro Woche genauso wie an allen Tagen", so Dalichow.

Als "Entlastungsangebot" will er die geplanten Öffnungszeiten verstanden wissen: "Die sind von 7 bis 19 Uhr, abgeholt werden können die zu Betreuenden schon ab 6.30 Uhr oder auch selbst gebracht werden." Das Problem ist jetzt aber, einen Kooperationspartner ins Boot zu holen. "Wir haben echt Schwierigkeiten, eine Sozialstation zu finden, die das mitträgt, dass wir so früh starten wollen", so Dalichow.

Zumal geplant ist, auch die Wochenenden mit abzudecken. "Wie oft, und an welchem Tag wir dann geöffnet haben, ist noch unklar, da müssen wir erst den Bedarf abfragen", sagte Dalichow und betonte: "Fakt ist, dass die Angehörigen froh sind, auch einmal ein freies Wochenende zu haben, das habe ich in vielen Gesprächen erfahren."

Zeitpunkt ist noch unklar

Noch ist nicht klar, wann die Tagespflege ihren Betrieb aufnehmen wird. Geplant war eigentlich eine Eröffnung Ende des Jahrs 2017. Das klappte jedoch nicht. Das liegt jetzt in den Händen der Baurechtsbehörde. "Wir hoffen einfach, dass die schnell arbeiten", wünschte sich nicht nur Bürgermeister Scheffold. Der Gemeinderat jedenfalls hat das geplante Angebot befürwortet und geschlossen dem Antrag auf Nutzungsänderung zugestimmt.

Das neue Gesetz ist deutlich attraktiver für diejenigen, die Angehörige in eine Tagespflege geben. So kann jemand, der die Fürsorge benötigt, weiterhin morgens und abends zu Hause von ambulanten Hilfsdiensten betreut werden, dann aber zusätzlich noch die Tagespflege in Anspruch nehmen. Das ist vor allem auch für die Angehörigen attraktiv, die einfach einmal eine Auszeit brauchen.