Das Mineralwasser "Hornberger Lebensquell" ist ein zweites Standbein der Familienbrauerei Ketterer. 8500 Ein-Liter-Flaschen beziehunsgweise 13 500 0,33-Liter-Flaschen Mineralwasser können pro Stunde von den Maschinen befüllt werden. Foto: Stangenberg

Leergutmangel beschäftigt auch die Brauerei Ketterer. Keine Probleme beim "Hornberger Lebensquell".

Hornberg - Die Temperaturen steigen, das Wasser fließt: Bei der Hitze trinken Menschen mehr Wasser als sonst. Viele Getränke-Konzerne klagen über Leergutmangel. Wie sieht das bei der Brauerei Ketterer aus, die neben Bier auch das Mineralwasser "Hornberger Lebensquell" produziert?

Brauerei-Geschäftsführer Philipp Ketterer kann trotz der Dauerhitze derzeit nicht über fehlendes Leergut für das hauseigene Mineralwasser klagen. Ganz im Gegenteil. Das "Hornberger Lebensquell" ist ein Nischenprodukt, das bundesweit überwiegend im Naturkosthandel beziehungsweise Geschäften für Bio-Produkte angeboten wird. "Das ist den Eigenschaften des Wassers geschuldet", erklärt Ketterer. Dieses entspringt nämlich aus einem Quellstollen im Kapfwaldberg und wird unbehandelt in Glasmehrwegflaschen abgefüllt. "Das spricht vor allen Dingen Kunden an, die auf bewusste Ernährung achten", führt er weiter fort. "Auch wenn das Mineralwasser nicht das Hauptgeschäft der Brauerei ausmacht, mussten wir in den vergangenen Jahren einen siebenstelligen Betrag in Leergut investieren und sind derzeit noch ausreichend bestückt", so Ketterer.

Lieferengpässe in der Bierproduktion

Anders sieht das in der Bierproduktion des Familienunternehmens aus. Erst in der vergangenen Woche teilte Ketterer mit, dass es derzeit "zu der ohnehin schon steigenden Nachfrage in Verbindung mit dem außergewöhnlich sonnigen Wetter der vergangenen Monate zu Lieferengpässen" kommt. Hauptgrund ist der Mangel an Leergut. "Durch die Knappheit bei den Bierflaschen müssen wir öfters kleinere Mengen mit entsprechend höherem Aufwand abfüllen. Diese Zeit fehlt uns dann für die Abfüllung der anderen Sortimente wie dem Mineralwasser", berichtet Ketterer auf Anfrage des Schwabo.

Der Quellstollen, den die Familie Ketterer  2002 eher aus Zufall entdeckte, als sie eine bereits bekannte Quelle für die Brauwasserversorgung neu erschließen wollte, liefert trotz der heißen Temperaturen genügend Wasser für den mittelständischen Familienbetrieb. "Die Quelle ist sehr alt und der Stollen stammt bereits aus der Römerzeit", berichtet der Brauereigeschäftsführer.

Sommer 2003 ist erster Härtetest für den Quellstollen

Erster Härtetest sei der sogenannte Jahrhundertsommer 2003 gewesen. Aber das Quellwasser sprudelte nach wie vor. Wurde es zunächst noch als Brauwasser genutzt, baute die Hornberger Firma sich 2005 mit dem natürlichen Mineralwasser ein zweites Standbein auf.  Gewiss gibt es in der Hochsaison auch mal Produktionsengpässe, die aber mit äußeren Faktoren zusammenhängen, wie eben dem Bierflaschen-Mangel  oder den im Vergleich zu Großkonzernen relativ engen Lagerverhältnissen, so Ketterer.

Im Rahmen der Schwabo-Sommerserie "Unser Wasser im Kinzigtal" beschäftigt unsere Redaktion sich mit Fragestellungen rund um den Einfluss, den die Kinzig, die Wasserversorgung und die Trockenheit auf das Leben im Tal haben. In 13 Teilen, die jeweils samstags und mittwochs erscheinen, beleuchten wir verschiedene Aspekte des Lebens mit (oder ohne) das Wasser. Am Samstag, 4. August, geht es um die Probleme, die Landwirte angesichts der Hitze und fehlendem Niederschlag haben.