Die Gesprächspartner im neuen Raum des Verwaltungsbereich (Schulleitung und Sekretariat) der Hausenstein-Schule, der komplett vom Neu- in den Altbau verlegt wird (von links): Anja Strittmatter, Konrektorin und kommissarische Schulleiterin, Sandra Boser und Bürgermeister Siegfried ScheffoldFoto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Bewerbungen bleiben an der Wilhelm-Hausenstein-Schule aus / Digitalisierung auf gutem Weg

In Sachen Digitalisierung ist die Wilhelm-Hausenstein-Schule in Hornberg auf einem guten Weg. Davon hat sich auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Sandra Boser bei einem Gemeindebesuch überzeugt.

Hornberg. Den Schwerpunkt des Austauschs mit Bürgermeister Siegfried Scheffold über aktuelle Themen auf Kommunal- und Landesebene bildete die Digitalisierung des Unterrichts an der Wilhelm-Hausenstein-Schule (WHS).

Bekanntlich erfolgt die Umsetzung im Zuge der Sanierungsarbeiten des Schulhaus-Altbaus. "Wir haben uns für ein sehr benutzerfreundliches Konzept entschieden und mit einem aufgeschlossenen Lehrerkollegium gute Voraussetzungen", stellte Scheffold fest. Ein Haslacher Planungsbüro habe eine Grundkonzeption zur Herstellung einer digitalen Infrastruktur für die Schule erstellt.

Laut Scheffold folgt der erforderlichen Verkabelung im Gebäude die Installation der benötigten Endgeräte wie unter anderem digitaler Lehrerpulte. Im November soll im Gemeinderat die Vergabe dieser Komponenten erfolgen. Er habe großes Vertrauen darin, dass das System reibungslos läuft.

Wesentlich bei der Planung sei der von Anja Strittmatter, Konrektorin und kommissarischen Schulleiterin der WHS, erstellte Medienentwicklungsplan gewesen (siehe Info). Strittmatter, die sich als technikaffin bezeichnet, erläuterte begeistert die zukünftigen Möglichkeiten im Unterricht. "Für viele Schulen bedeutet die Digitalisierung eine Riesenumstellung und eine externe fachliche Beratung bei der Umsetzung ist wichtig", begrüßte Boser die Hornberger Vorgehensweise und ergänzte, dass eine solche Beratung eine Komponente des sogenannten Digitalpakts darstelle.

Die Verwaltungsassistenz an Schulen werde derzeit auf den Weg gebracht. Angesichts von 15 Milliarden Euro Schulden, die das Land aufnehmen muss, wird sich allerdings noch herausstellen, wie IT-Betreuung an Schulen gestaltet werden kann. "Es sollen keine Programme gekürzt werden und wir wollen, dass weiter investiert wird", stellte Boser klar. Allerdings werde dies in einem zu definierendem finanziellen Rahmen stattfinden müssen.

In dem Zusammenhang wurde auch die immer noch offene Stelle der Schulleitung angesprochen. "Es bewirbt sich einfach niemand", bedauerte Strittmatter. Scheffold merkte an, dass die von Boser angeführte bisher erfolgte Aufstockung des Gehalts von Grundschullehrern bei leitenden Positionen womöglich nicht weit genug gehe.

Corona-Betrieb läuft in Hornberg ohne größere Problem

Gute Nachrichten gab es hingegen auf die Nachfrage des Bürgermeisters über den Ablauf des Schulbetriebs in Corona-Zeiten. Mit den Kindern ist es laut Strittmatter kein Problem und auch die Eltern hätten nach anfänglichem "fremdeln" zu den Abläufen Vertrauen gefasst. "Mittlerweile haben wir 60 Mittagessen am Tag", so die Konrektorin. Scheffold erkundigte sich bei der Abgeordneten, ob die Information korrekt sei, dass es Landeszuschüsse für Ganztagsbetreuungsangebote für Grundschulkinder nur noch bei verpflichtender Betreuung gebe. "Nein, der Bund will bis 2025 eine Platzgarantie für solche Angebote schaffen und stellt den Ländern dafür Geld zur Verfügung", stellte Boser richtig.

Uneinigkeit bestehe indes darin, dass Baden-Württemberg über keinen Fachkräftekatalog verfüge, der die Qualifikation der Betreuungskräfte definiert. Ein weiterer Streitpunkt sei, dass die Aufsicht bei den Kommunen und nicht beim Land liege. Scheffold betonte, ihm sei die Erhaltung des bewährten Konzepts auf freiwilliger Basis sehr wichtig. Weiterhin wurde Boser vom Bürgermeister über den Stand der Dinge von unter anderem der zukünftigen ärztlichen Versorgung in Hornberg informiert.

Seit Juli dieses Jahres kann der Medienentwicklungsplan von den Schulträgern erst mit der Abrechnung der Maßnahme vorgelegt werden. Bisher war das Konzept obligatorisch bereits bei der Antragstellung einzureichen. Das veränderte Vorgehen soll die Schulen bei dem Antragsverfahren entlasten.