Die erste Hanselemaske der Narrenzunft wurde 1956/57 geschaffen. Foto: Weimer Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Hornberger Narrenzunft wird 1950 gegründet / Schwabo blickt auf Geschichte zurück

Die Narrenzunft in Hornberg feiert 2020 ihr 70-jähriges Bestehen. 1950 stellten die Narren erstmals ihren beliebten Zunftball auf die Beine. Der Schwabo blickt auf die Anfänge der Zunft zurück, die fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde..

Hornberg. Dabei reicht die Geschichte der Fastnacht in Hornberg bis weit ins 16. Jahrhundert hinein zurück.

Die Ursprünge der Fastnacht: Erste schriftliche Nachweise über fastnächtliche Aktivitäten in Hornberg liegen der Narrenzunft aus dem "Fürstlich Fürstenbergischen Uhrkundenbuch" sowie der "Chronik der Grafen von Zimmern" vor. Der katholische Pfarrer Hans Gather schrieb darin im Jahr 1533, dass an Fasnacht "die Männer auf’s Rathaus, die Frauen ins Wirtshaus, und die Kinder in den Pfarrhof" gerufen wurden, wo sie "mit Fasnetsküchle" bewirtet wurden.

Als sich in Hornberg, seit 1449 württembergische Amtsstadt, im 16. Jahrhundert nach und nach die Reformation durchsetzte und die Stadt mit dazugehörenden Bezirken Reichenbach, Gutach, Kirnbach und Schiltach evangelisch wurde, trat die Fastnacht immer mehr in den Hintergrund. 1810 wurde Hornberg Badisch. Im 20. Jahrhundert: Erst durch die "Schwarzwälder-Chronik" (ein Amts- und Verkündblatt der Stadt) wird die Hornberger Fasnet von 1870 bis zum Zweiten Weltkrieg aufgezeigt. Im Jahr 1900 wird erstmals ein "Narrenrat" erwähnt, der einen Festumzug organisierte. Außerdem erschien auch eine Anzeige vom "Narren–Klub-Hornberg". Die Chronik der Narrenzunft berichtet, "es habe mit dem Umzug sehr gut geklappt. Man habe den größten und schönsten Umzug gesehen, den es bisher in Hornberg gegeben hatte". In den 1920er-Jahren erlebte Hornberg jedes Jahr Sonntagsumzüge mit vielen Wagen und Fußgruppen. 1927 organisierte die Stadtkapelle am Schmutzigen Donnerstag einen Hemdglonkerumzug. Der Vorgängerverein: Noch in den 1930er-Jahren wurde am 22. März 1935 im Gasthaus Rose der Karnevalsverein "Feurio" gegründet, der heute als Vorgängerverein der Narrenzunft gilt. Die "Feurio"-Mitglieder organisierten ab diesem Zeitpunkt Umzüge, das Narrenbaumstellen und die Schlüsselübergabe am Rathaus am Schmutzigen Donnerstag – und legten somit den Grundstein für die Veranstaltungen, die bis heute zur Fasnet im Städtle gehören. Im Februar 1945 wurde die Hornberger Innenstadt dann durch einen Luftangriff der Alliierten fast völlig zerstört. Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg: Vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs erschien 1949 das erste Narrrenblättle. Ein Jahr später, 1950, war die "Geburtsstunde" der Hornberger Narrenzunft – und somit auch des Zunftballs, der am Sonntag, 23. Februar, seinen 70. Geburtstag in der "Holzwurmhalle" feiert.

Die ersten Hörner- und Teufelsmasken entwarf 1951/1952 der Grafiker Gustav Storz. Geschnitzt und bemalt wurde die Maske in der Schnitzerei Herr. Beim Narrentreffen 1952 in Rottenburg stellte der Narrenrat in Begleitung des Historischen Vereins und der Stadtkapelle die ersten drei Hornberger Masken der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) vor. Im Jahre 1957 wurde die Narrenzunft Hornberg in die VSAN aufgenommen.

Bereits 1959 richtete die Narrenzunft das erste Narrentreffen in Hornberg aus. Die bereits 1956/57 geschaffene Hanselmaske, die ausschließlich von Kindern und Frauen getragen wird, wurde 1960 in die Narrenzunft aufgenommen. Seit 1970 ist die Narrenzunft Hornberg als eingetragener, gemeinnütziger Verein anerkannt.

In den ersten Jahren der Hornberger Fastnacht nach Gründung der Narrenzunft gab es von 1950 bis 1957 – im Stil des rheinischen Karnevals – auch ein Prinzenpaar. Dieser Brauch endete mit der Aufnahme der Narrenzunft in die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte 1957. Das erste Prinzenpaar waren Leoni Herr und Bruno Kuzerra 1950. Der Schwabo geht in einem zweiten Bericht auf dieEntwicklung des Zunftballs ein, der in diesem Jahr am Sonntag, 23. Februar, ab 20 Uhr in der Stadthalle stattfindet. Infos gibt es unter www.narrenzunft-hornberg.de.