Weihnachten: Hornberger Landwirt sammelt seit 45 Jahren Krippenfiguren / Verkaufen ist keine Option

Michael Maier ist ein leidenschaftlicher Sammler von Krippen-Figuren. Der Hornberger besitzt schon 175 Exemplare – und es sollen noch mehr werden.

Hornberg. Der Landwirt vom unteren Kammererhof hat vor dem Besuch des Schwabo extra noch einmal nachgezählt. "Die Holzfiguren habe ich im Set gekauft. Ansonsten sind aber alle farbigen Anfertigungen Einzelstücke", berichtet Maier stolz.

Und diese Einzelstücke sind wahre Raritäten. "Ich habe im Internet lange recherchiert. Viele meiner Figuren gibt es gar nicht mehr zu kaufen", sagt der Herr über Hirten, Schafe und biblische Charaktere im Miniaturformat.

Die Vermutung liegt nahe, dass Maiers seltene Figuren einen hohen Sammlerwert haben. Er verschwendet allerdings keinen Gedanken daran, wie viel Geld er mit einem Verkauf von Jesus, Maria oder Josef einnehmen könnte. "Ich will meine Sammlung nicht loswerden, sondern noch erweitern", sagt der 51-Jährige.

Die Suche nach Zuwachs für seinen großen Stall samt Umland, auf dem sich Schafe oder Wild tummeln, ist allerdings nicht leicht. "Mir fehlt kein spezielles Motiv mehr. Und für neue Figuren will ich auch nicht jeden Preis zahlen", so der Landwirt. Ein Basis-Set würde schon einmal 124 Euro kosten. Nur Hirten und Holzmacher seien auf einer Such-Plattform wie Krippe24.de mal im Angebot. "Die meisten Leute, die noch seltene Figuren haben, wollen die nicht hergeben. Die sind ja selbst Sammler", erklärt Maier.

Über seine Leidenschaft hat sich der Hornberger auf der Krippenausstellung am Fürstenberger Hof in Zell am Harmersbach mit anderen Sammlern ausgetauscht. In Gesprächen oder bei seinen Recherchen hat er schon einiges neues durch sein Hobby erfahren. "Ich habe viel über die Bibelgeschichte mit ihrer Symbolik gelernt. Wie Wasser als der Quell des Lebens gilt oder etwas über die Bedeutung des Passionslamms zum Beispiel", sagt Maier.

Ein Basis-Holz-Set als Startschuss für die Leidenschaft

Es war allerdings nicht der Glaube, der den damals erst sechsjährigen Michael Maier zum Krippen-Fan machte. "Ich bin evangelisch und in Sarstedt bei Hannover aufgewachsen. Als Kind gab es für mich gar keine Krippen zu Hause, sondern nur den Christbaum", erinnert sich der Landwirt. Als er dann bei einem Kirchenbesuch zum ersten Mal eine Krippe sah, war er von den Figuren begeistert. Als kleiner Junge bekam er ein Holz-Set mit Maria, Josef und dem Jesuskind geschenkt. Sie stehen noch heute, 45 Jahre später, in seinem Miniatur-Stall.

In den Schwarzwald brachten den gebürtigen Norddeutschen sein Beruf und die Landschaft um die Kinzig. "Meine Oma kommt aus dem Harz, deshalb habe ich die Berge im Blut. Mit dem platten Land dort oben kann ich nichts anfangen", berichtet Maier. Mit vier Jahren kam er in Bernau das erste Mal mit der Region in Kontakt.

Sein Vater wollte, dass er etwas "Vernünftiges" lernt, so ging Maier zunächst in die Bäcker-Lehre. "Die Landwirtschaft ist jedoch meine Leidenschaft. Als ich gesehen habe, dass hier ein Hof zu beziehen ist, habe ich mich für diesen Weg entschieden", sagt der Krippen-Figuren-Sammler. Maria, Josef und Jesus zogen selbstverständlich mit um.

Michael Maier hat nicht nur ein Faible für Krippen-Figuren, sondern auch für verschiedene Kuhglocken. Vor seiner Eingangstür auf dem Hof hängt eine Auswahl seiner Sammlung. "Damit handle ich nebenbei. Für die Fasnet verkaufe ich beispielsweise ein paar Exemplare an die Zünfte", meint er.