Wie kann man Gleichaltrige für Gottesdienste begeistern? In Hornberg organisiert eine Gruppe Jugendlicher einen speziell auf junge Menschen ausgerichteten Gottesdienst. Foto: Rzepka Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Projektgruppe plant neuen Jugendgottesdienst "Oh my God" (OMG) in Hornberg

"Oh my God", oder kurz "OMG", lautet der Titel eines neuen Gottesdiensts, der am Samstag, 14. Februar, in Hornberg Premiere hat. Joshua Rzepka, Jamie Sauter, Madeleine Oeser, Nina Kälble und Gemeindereferentin Kathrin Gerth stellen das Projekt für Jugendliche auf die Beine.

Hornberg (red/wei). Der Gottesdienst findet am Samstag, 14. Februar, in der katholischen Kirche St. Johannes der Täufer in Hornberg statt. Beginn ist um 18 Uhr. Anschließend laden die Organisatoren zu einer Party mit Snacks und Getränken im Pfarrzentrum ein. Mit-Organisator Joshua Rzepka informiert in einer Mitteilung über das Konzept des Jugendgottesdiensts. Das steckt dahinter: Die Projektgruppe möchte Jugendlichen mit "OMG" eine andere Form von Gottesdienst anbieten. Gemeinsam mit Nina Kälble machte Joshua Rzepka selber die Erfahrung, dass Gottesdienste für Jugendliche teilweise sehr trocken, schwer verständlich und langweilig sein können – und dementsprechend auch jüngere Besucher wegbleiben.

"Die Jugendlichen brauchen etwas, mit dem sie sich identifizieren können. Dies wird im konventionellen Gottesdiensten nur teilweise geboten", finden die Organisatoren.  Nicht nur kritisieren: Zusammen mit Freunden machten sich Joshua Rzepka und Nina Kälble also Gedanken, was sie selber ändern könnten. "Wir wollten nicht nur kritisieren, sondern auch wirklich Hand anlegen und etwas Neues starten", berichtet der Hornberger. Er wisse selber, dass das Thema Kirche "in unserer Generation schwierig ankommt". Für viele Jugendliche sei der regelmäßige Gottesdienst unvorstellbar. Andere würden von Gleichaltrigen unter Umständen sogar ausgelacht werden, wenn sie sich positiv zum Glauben äußern.

Dass Glaube aus ihrer Sich nicht nur reines Bibelverständnis ist, möchte die Projektgruppe nun allen Jugendlichen und auch Erwachsenen zeigen. So laufen die Vorbereitungen: Um für den ersten "OMG"Gottesdienst die Werbetrommel zu rühren, ist die Gruppe unter anderem in den sozialen Medien aktiv. Auf Instagram hat "OMG" derzeit rund 100 Abonnenten. "Wir haben eine Community, die von Haslach bis Schonach reicht, wobei die meisten aus Hornberg kommen", berichtet Joshua Rzepka. Außerdem verteilen die Jugendlichen Plakate in Hornberg und in den Schulen.

Moderne Musik: Vor allem die Musik möchten die Organisatoren moderner gestalten. "Der teilweise auch barocken, klassischen Orgelmusik möchten wir einen neuen Glanz verschaffen", berichtet Rzepka. Dafür gründen sie kurzerhand eine eigene Band: Gespielt werden neueste Kirchenlieder im Popmusik-Stil. Auch möchten sie aktuelle Charthits miteinbinden. Mit den neusten Kirchenliedern, gespielt wie Popsongs. und auch themenbezogenen Hits aus den Charts möchte die Gruppe die Attraktivität für die Teenager steigern und gewährleisten, dass sie Spaß haben. Die Lieder sind auch zum Teil auf Englisch, da es im englisch Sprachraum die sogenannten "Worship"-Lieder, moderne Musik mit religiösen Aussagen, gibt.  Bibel auf die Gegenwart beziehen: Um Jugendliche in ihrer Lebensrealität abzuholen, sollen auch die Texte und Gebete nicht weit hergeholt sein. "Wir wollen eindringlich, aber auch freundschaftlich die Aussagen des christlichen Glaubens verständlich machen und jedem zeigen, dass die Bibel nicht nur eine Sammlung von uralten belanglosen Geschichten ist, sondern auch eine Hilfestellung und vielleicht auch ein Stück weit eine Anleitung zum Leben in der Gesellschaft, in Beziehungen und in der Familie sein kann. Wir erhoffen uns, dass die Teenager rausgehen und etwas fürs Leben mitnehmen und daraus profitieren können", informiert Rzepka. Sonst enthält der Gottesdienst aber immer noch einige Elemente aus einem "normalen" Gottesdienst. Außerdem kündigen die Organisatoren einen Überraschungsgast an. Die Party im Anschluss: "Anschließend geht es direkt runter in das Pfarrzentrum, wo wir neben Getränken auch Party-Snacks kostenlos anbieten, berichtete Joshua Rzepka. Im abgedunkelten Pfarrsaal möchten die Organisatoren bei farbigen Lichtern, Musik und mit einer Art Lounge eine gemütliche Stimmung schaffen. Dabei besteht nicht nur die Möglichkeit zum Gespräch über religiöse Themen, sondern zum Schließen neuer Bekanntschaften, Treffen alter Freunde und zum Knüpfen sozialer Kontakte. "Und das nicht im Sinne von Abonnenten bei Instagram oder ›Freunden‹ bei Facebook, sondern im realen Leben", betont Rzepka. "OMG" soll ein Ort der Begegnung sein.

Weitere Informationen: www.instagram.com/omg_derjugo

Die Abkürzung "OMG" wird vor allem im Internet, in sozialen Medien oder in Whats- app-Nachrichten genutzt, und steht für "Oh My God" oder "Oh My Godness" verstanden werden. Auf Deutsch übersetzt heißt das "Oh mein Gott." Der Begriff steht beispielsweise für besonderes Erstaunen über eine Sache, Begeisterung oder eine Überraschung.