Riesenjubel kam in der vollbesetzten Halle auf, als die fünf Ur-Spatzen auf der Bühne zu ihrem Konzert anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Schwarzwaldspatzen Platz nahmen: Werner Blum (von links), Wolfgang Werner, Jürgen Laun, Dietmar Plitzner und Hans-Peter Zühlke. Foto: Becker

Hornberger Schwarzwaldspatzen feiern vor vollbesetztem Haus ihren 50. Geburtstag

Ein Festival gepflegter Volksmusik, vor allem im Egerländer Stil, erlebten die vielen Besucher am Sonntag in der voll besetzten Stadthalle. Eingeladen hatten die Schwarzwaldspatzen, die ihren 50. Geburtstag gefeiert haben.

Hornberg. Sie taten dies ausschließlich mit der Musik, die sie all die Jahre bis weit über regionale Grenzen hinaus und bis nach Frankreich, Österreich und die Schweiz bekannt machte. Wohltuend war es, dass keine langen Jubiläumsreden und Ehrungen abgehalten wurden, sondern einzig die Musik im Vordergrund stand.

Nach dem ersten Auftritt von "Egerländer Gold" war der Augenblick gekommen, dass die fünf "Urspatzen" Jürgen Link, Dietmar Plitzner, Wolfgang Werner und Hans-Peter Zühlke ihren Platz auf der Bühne unter lang anhaltendem Applaus einnahmen. Unter der Leitung von Werner Blum gaben sie einen Querschnitt durch ihr immer noch aktuelles Repertoire von vor 40 Jahren.

Trotz der Tatsache, dass sie nach eigener Aussage nur zweimal alleine und dann gemeinsam mit den heutigen Schwarzwaldspatzen geübt hatten, bewiesen sie ihr großes Können auf eindrucksvoller Weise.

Als gelungene Ergänzung erheiterten Werner Blums Sohn Michael und Tochter Carmen anstelle von trockenen Daten aus der 50-jährigen Geschichte mit Auszügen aus den Protokollen.

Dies kam beim aufmerksam lauschenden Publikum bestens an, zumal es die beiden auch ausgezeichnet vortrugen. Besonders die jährlichen Ausflüge hatten es in sich. War die Abfahrt für 8 Uhr in Hornberg geplant, vermerkt das Protokoll den ersten Halt mit Einkehr bereits eine viertel Stunde später im oberen Wirtshäusle. Grund war allerdings ein Motorschaden am Auto.

Da es in den siebziger Jahren noch keinen Navi gab, führte eine Tour an den Kaiserstuhl über St.Georgen an den Titisee, das Höllental hinter und an Freiburg vorbei. Nach ihrem eigenen Auftritt und nach etlichen Zugaben mischten sich die fünf Urspatzen unter die heutige Kapelle, was ebenfalls mit Beifall aufgenommen wurde.

Bis in den späten Nachmittag hinein spielte dann noch einmal "Egerländer Gold" auf. "Des isch echte Volksmusik der Spitzenklasse und wie wir sie lieben", bilanzierte ein restlos begeisterten Besucher am Ende des großen Tages bei der großartigen Geburtstagsfest der Hornberger Schwarzwaldspatzen.

INFO

Von den Anfängen bis heute

In den 1960er-Jahren, als der König der Blasmusik, Ernst Mosch, mit seinen Original Egerländer Musikanten diese Art der Musik weltweit bekannt machte, gründeten 1966 in Hornberg acht Vollblumusiker die "Schwarzwaldspatzen" in der instrumentalen Originalbesetzung der großen Vorbilder. Werner Blum (Bummel), Dietmar Plitzner (Sportler), Jürgen Laun (Muli), Wolfgang Werner (Gläser) und Hans-Peter Zühlke (HaPe) waren die Männer der ersten Stunde. Hinzu kamen noch die zwischenzeitlich verstorbenen Heiner und Roland Schlemmer sowie Roland Siegel, der aus verschiedenen Gründen nicht mehr dabei sein konnte. Manager war der unvergessene Ernst Krebs, der für das organisatorische intakte Umfeld sorgte. Durch ihre zahlreichen Auftritte erlangten sie einen großen Bekanntheitsgrad und erhielten in der ganzen Region, darüber hinaus und bis in die Schweiz, nach Frankreich und Österreich beständig Anfragen. Sie nahmen sogar eine Langspielplatte auf, deren Titel im Radio in der volkstümlichen Hitparade gespielt wurden. Im Jahr ihres 25-jährigen Bestehens kamen zu der ursprünglichen Besetzung weitere Musiker aus der Stadtkapelle, aus Kapellen der Umgebung oder einzelne Musiker hinzu. Unter dem neunen Namen "Original Hornberger Schwarzwaldspatzen" und neu eingekleidet wurde mit Schwerpunkt "Egerländer Sound" ihres großen Vorbilds Ernst Mosch unter der Leitung von Werner Blum weiter auf der Erfolgswelle geschwommen. Als etliche der Spatzen dann "ins Alter kamen", war es Mathias Gronert, der das Erbe unter dem Namen "Egerländer Gold" bis heute erfolgreich weiterführt.