Im Hornberger Gemeinderat ist die Sanierung der Wilhelm-Hausenstein-Schule diskutiert worden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Sanierung der Wilhelm-Hausenstein-Schule steht auf dem Prüfstand

Soll der Altbau der Wilhelm-Hausenstein-Schule umfassend, teilweise oder nur das Nötigste saniert werden? Mit dieser Frage hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt.

Hornberg. Eine komplette Sanierung einschließlich Dach würde mit rund einer Million Euro zu Buche schlagen. Bevor jedoch Entscheidungen getroffen werden, soll das Ergebnis von Sondierungsgesprächen hinsichtlich etwaiger Fördermittel abgewartet werden.

Die Zuschüsse könnten aus dem Schulbauförderungsprogramm und zusätzlich aus dem Ausgleichsstock beantragt werden. Die Stimmung unter den Räten war geteilt nach der Präsentation der möglichen Sanierungsmaßnahmen durch Architekt Fritz Wöhrle. Nach einem Ortstermin des Gemeinderats im Gebäude hatte Wöhrle verschiedene Varianten ausgearbeitet.

Zu den wichtigsten und teuersten Maßnahmen gehört das Dach, das mit rund 230 000 Euro veranschlagt ist. Der Architekt hat das Dach gemeinsam mit einem Zimmermann untersucht und beide kamen zu dem Ergebnis, dass das Hauptmanko eine mangelnde Sturmsicherheit darstellt.

"Eine Wärmedämmung ist nicht möglich, weil streng geschützte Fledermäuse dort ihr Quartier haben", erläuterte Wöhrle. Die Sanierung erfolge in enger Zusammenarbeit mit dem Fledermausbeauftragten und könne auch nur während der Wintermonate erfolgen. Wenn das Dach jedoch offen sei und ein Gerüst stehe, könne eine Dämmung der Fläche erfolgen. Thematisiert wurde ebenso der Umfang der Schallschutzarbeiten.

In den Klassenzimmern sei dieser wesentlich, bezog Schulleiterin Silke Moser Stellung. "Im Flur wäre Schallschutz schön, muss aber nicht sein", führte Moser weiter aus. Die Schulleiterin hält das vorgestellte Konzept für eine gute Ausgangsbasis. Auch die Verlegung der Verwaltung, die derzeit im Neubau untergebracht ist, in die Nähe der Schüler befürwortete die Schulleiterin. Weiterhin legte Architekt Wöhrle dar, wie der Einsatz der Fenster in dem denkmalgeschützten Gebäude und im gleichen Zuge die Sanierung der Natursteinfassade erfolgen kann. Angesprochen wurde in der Präsentation auch unter anderem der Entlüftungsbereich, die Elektrik sowie die Steuerung der Heizung.

Entwicklung ist zur Zeit unklar

"Eine Rundummodernisierung eröffnet uns die Möglichkeit, den Blick in die Zukunft zu richten", befürwortete Bürgermeister Siegfried Scheffold das Gesamtpaket. Die Schulentwicklung sei derzeit völlig unklar.

Gemeinderat Erich Fuhrer (CDU) fand eine vollumfängliche Sanierung zu weitreichend. "Wir haben ein neues Gebäude neben dran und die Werkrealschule ist auch weg", plädierte Fuhrer für einen Umzug der Grundschule in den Neubau. Er will die Begehung des Gebäudes, an der er seinerzeit nicht teilnehmen konnte, noch nachholen. Mindestens die Fenster sind nach Ansicht von Gemeinderat Rolf Hess (SPD) zu erneuern: "Das ist ja lebensgefährlich für die Kinder."

Während der Debatte gab Scheffold zu bedenken, dass das Förderungsprogramm für Schulen Ende 2019 auslaufe. "Die diversen Zeitfenster von Antrags- und Fertigstellung der Maßnahme sollten wir nicht ignorieren", merkte der Bürgermeister an. Bevor die Maßnahmen diskutiert werden, drängte Fuhrer jedoch auf ein Konzept. "Ich will nicht von Zuschüssen sondern von Notwendigkeiten ausgehen", so der Rat.

Ratskollege Hess erkundigte sich nach der Höhe der möglichen Fördermittel. "Zum jetzigen Zeitpunkt will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen und hoffe, bald Zahlen vorlegen zu können", lautete die Antwort des Bürgermeisters. Er wird am kommenden Mittwoch im Regierungspräsidium Freiburg erste Gespräche zu möglichen Fördermitteln aufnehmen.