Alfredo Sánchez Casado und Concetta Gallo Fiorentino sind die Ansprechpartner für Arbeitnehmer- und geber.                              Foto: Weimer

Beratung: "Welcome-Center" in Hornberg unterstützt Firmen bei der Suche nach internationalem Personal

Hornberg - Der Fachkräftemangel ist auch im Südwesten nichts Neues. Die Spanische Weiterbildungsakademie AEF unterstützt als eines von zehn "Welcome-Center" in Baden-Württemberg regionale Unternehmen bei der Suche nach ausländischem Personal.

Das "Welcome-Center" versteht sich als Lotse zwischen internationalen Arbeitnehmern und kleinen und mittelständischen Unternehmen, informierten Alfredo Sánchez Casado (Leiter der AEF in Hornberg) und Projektmitarbeiterin Concetta Gallo Fiorentino im Gespräch.

> "Welcome-Center" das erste seiner Art: "Wir sind die erste reine Migrantenorganisation, die die Trägerschaft übernommen hat", berichtete Sánchez Casado. Das "Welcome-Center" möchte regionale Unternehmen bei der Suche und der Bindung von internationalen Fachkräften unterstützen und wendet sich damit an hiesige Firmenchefs und Personalverantwortliche.

> Das Potenzial an gut ausgebildeten Personal ist vorhanden: Sowohl bereits im Südwesten lebende Menschen mit Migrationshintergrund als auch ausländische Fachkräfte haben entsprechende Qualifikationen in ihren Heimatländern erworben – jedoch fehlt die Anerkennung der Abschlüsse in Deutschland. Auch kommen junge Menschen aus dem Ausland fürs Studium oder die Ausbildung in den Südwesten, lassen sich hier ausbilden und verfügen somit über das Fachwissen und die Abschlüsse, die Unternehmen suchen. Vor allem sind sie aber mit den Gegebenheiten vor Ort und schon der Sprache vertraut.

Die Aufgabe des "Welcome-Centers" geht neben dem Unterstützen der kleinen und mittleren Unternehmen bei der Personalsuche noch einen Schritt weiter und bietet Beratung bei der Bindung von Arbeitskräften an. Das geht beispielsweise schon bei Sprachkursen, der Suche nach geeigneten Schulen und Jobs für Kinder und Partner, der Wohnungssuche, den Behördengängen sowie der Integration im gesellschaftlichen Leben im neuen Wohnort los. Auch hier ist die AEF Ansprechpartner für die Unternehmen und deren Mitarbeiter.

> Erste Schritte bereits unternommen: "Wir haben bereits die ersten Gespräche und Termine mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, den Kommunen und Landkreisen aufgenommen und vereinbart", berichtete Sánchez Casado. Das Welcome-Center in Hornberg ist zuständig für den Ortenaukreis, den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, den Landkreis Emmendingen und die Stadt Freiburg. "Dort sind wir keine Unbekannten, da diese Partner Mitglieder der Fachkräfteallianz Südlicher Oberrhein sind."

Zusammen mit Sánchez Casado sind unter anderem Concetta Gallo Fiorentino und Carolina Castro als Beraterinnen mit im Team. In den vergangenen Wochen sind Einladungen an die Unternehmen in der Region rausgegangen.

> So wird es finanziert: Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert die Spanische Weiterbildungseinrichtung Academia Espanola de Formación (AEF) seit vergangenen Juli als Träger des "Welcome-Centers" Südlicher Oberrhein. Finanziert wird es zu 60 Prozent aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und durch AEF-Eigenmittel von 40 Prozent.

> Staatlich anerkannte Einrichtung: Die AEF ist eine staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung, die 1984 von spanischen Emigranten gegründet wurde.