Porträt: Schützengesellschaft ermittelt neue Könige / Hornberger sind auf nationaler Ebene vertreten

Das Königsschießen ist der Jahresabschluss der Schützengesellschaft Hornberg. Die Mitglieder traten in drei Disziplinen an. Nicole Benzing ist die neue Königin in der Kategorie Luftgewehr.

Hornberg. Peter Matzander errang die Königswürde im Bereich Luftpistole Auflage und Manfred Bühler im Luftgewehr Auflage (siehe Info). Amtstitel wie Königin, König, erster und zweiter Ritter (Zweit- und Drittplatzierte) charakterisieren bereits die lange Tradition von Schützenverbänden. Die Hornberger können auf eine mehr als 500 Jahre alte Historie ihres Sports zurückblicken.

"Der verstorbene Leiter des Hornberger Stadtmuseums, Wolfgang Neuß, hat sehr viel historisches Material in den Landesarchiven von Karlsruhe, Straßburg und Konstanz zusammengetragen", erzählt Oberschützenmeister Jürgen Schondelmaier.

Den Recherchen von Neuß zufolge war eine Schützengilde bereits um 1483 in Hornberg aktiv. Vor rund zehn Jahren wurde aus diesem Anlass das 525-jährige Jubiläum im Schloss, das nur einen Steinwurf vom Vereinsheim entfernt ist, mit vielen Honoratioren gebührend gefeiert.

Jüngere geschichtliche Daten sind aus der Zeit um 1900 verfügbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren laut Schondelmaier Schützenverbände seitens der Alliierten verboten. Auch durch die Jahrhunderte hinweg mag es andere Unterbrechungen gegeben haben. "Fakt ist, dass unser Verein mit den entsprechenden Personalien 1955 gegründet wurde", stellt der Oberschützenmeister fest. Wenige Jahre darauf wurde bereits das Richtfest des Vereinsheims auf dem Schlossberg gefeiert. Seit 60 Jahren werden die jährlichen Schützenkönige per Gravur auf einer Tafel festgehalten.

"Wir schießen freihändig oder mit Auflage", erläutert Schondelmaier im Gespräch mit dem Schwabo. Das noch junge Jahr läutet für ihn ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft in der Schützengesellschaft ein.

Erste Gilde ist schon um 1483 aktiv

"Anlegen – zielen – treffen", fasst der Oberschützenmeister die Faszination des Sports zusammen. Es brauche eine ruhige Hand und Konzentrationsfähigkeit gepaart mit Durchhaltevermögen. "Der Sport ist Meditation mit Erfolgskontrolle", fügt Vorstandskollege Ralph Bruder hinzu. Wer am wenigsten Punkte hat, schießt am besten.

Die Hornberger traten 2018 bei der Deutschen Meisterschaft sowohl in Hannover als auch in Dortmund an. Ein Vereinsmitglied erreichte unter rund 1000 Startern einen beachtlichen siebten Platz.

Außerhalb der Trainingszeiten sind die Waffen in einem Tresor verwahrt, der den gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen entspricht. Zugang haben der Oberschützenmeister und zwei weitere Vereinsmitglieder, die beim Landratsamt angemeldet sind.

Die Zukunftsperspektiven des Vereins wägt Schondelmaier vorsichtig ab. Wie bei allen Sportvereinen wird es auf den Nachwuchs ankommen und auf Leute, die das Ehrenamt der Vorstandsarbeit übernehmen. Es gelte, das Vereinsheim zu verwalten. Demnächst stehe die Dachsanierung an und Auflagen hinsichtlich Sicherheitsblenden sind zu erfüllen.

Beim Mittelalterfest macht der Verein wieder mit. Wünschenswert ist laut Schondelmaier ein markanter Hinweis auf dem Festareal, wo das Gebäude der Schützen zu finden ist. Bei der Premiere war es vor allem der positiven Mundpropaganda zu verdanken, dass viele Besucher den Weg zum Schützenhaus fanden.

Disziplin Luftgewehr Auflage: Schützenkönig Peter Matzander (13,6 Punkte), erster Ritter Walter Lauble (15,6 Punkte), zweiter Ritter Manfred Kumbier (35,4 Punkte) Disziplin Luftpistole Auflage: Schützenkönig Manfred Bühler (35,7 Punkte), erster Ritter Siegbert Mader (42,1 Punkte), zweiter Ritter Peter Matzander (63,1 Punkte) Disziplin Luftgewehr: Schützenkönigin Nicole Benzing (41,1 Punkte), erster Ritter Jörn Jacob (68,9 Punkte) zweiter Ritter Mirko Blum (70,8 Punkte)