Nicht nur das "Hornberger Schießen" ist ausgefallen. Die Vereine mussten in diesem Jahr auf viele Veranstaltungen und damit auch auf die damit verbundenen Einnahmen verzichten.Archivfoto: Weimer Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Hornberger Vereinssprecher tauschen sich aus / Einbußen durch Corona bei fast allen spürbar

Auch für die Vereine ist Corona das alles beherrschende Thema. Das ist am Dienstagabend deutlich geworden, als sich viele Hornberger Vereinsvertreter nach langer Coronapause wieder zu ihrem Stammtisch trafen.

Hornberg. Es wurde schnell deutlich, dass die Vereinsvertreter froh waren, sich untereinander austauschen zu können und ihre Probleme zu schildern. Fast alle haben unter dem Wegfall des Vereinslebens und der damit verbundenen Geselligkeit sowie den ausgefallenen Übungs- oder Trainingsstunden zu leiden. Dass sie alle Hygienekonzept erstellt haben, verstehe sich von selbst.

Hinzu kommt, dass selbst die Gruppierungen, die bisher ein gutes finanzielles Polster hatten, dieses schwinden sehen. Konzerte und Aufführungen wurden abgesagt. Die Einnahmen fehlen sehr, zumal laufende Kosten wie beispielsweise Versicherungen weiter laufen.

Große Unsicherheit über die Zukunft

Dass es eine große Unsicherheit darüber gibt, wie es weiter geht, wurde ebenfalls klar. Thomas Bossert, Vorsitzender des Historischen Vereins Hornberg, informierte darüber, dass durch den Ausfall der Aufführungen auf der Freilichtbühne ein sechsstelliger Betrag fehlt. Ein Bauprojekt ist jedoch bereits angelaufen. Der Verein möchte im Herbst wenigstens ein Saalstück aufführen, die Proben haben bereits begonnen. Es lohne sich jedoch nicht, es vor nur bei 100 Leuten zu spielen, so Bossert. Er benötige noch mehr Infos von Hauptamtsleiter Oswald Flaig.

Dieser hatte in einem Schreiben mitgeteilt, dass Veranstaltungen in der Stadthalle vor bis zu 100 Personen möglich seien, so Hess. Bossert und auch Claudia Lauble-Plewa vom Musik- und Trachtenverein kamen bei einem Besuch der Halle bei ihren eigenen Berechnungen auf höhere mögliche Besucherzahlen.

Lauble-Plewa zeigte sich froh, dass wieder Proben in der Gemeindehalle in Niederwasser möglich sind. Der Musik- und Trachtenverein habe auf das Sandbühlfest, das Jahreskonzert und auf das Allgäu-Power-Konzert als Einnahmequelle verzichten müssen. Er plant nun ein Konzert im November in der Stadthalle. Darum ist auch sie auf genaue Informationen über die mögliche Zuschauerzahl dort angewiesen.

Dem DRK fehlten drei Monate lang die Einnahmen für das Freizeitheim Steiglochhof, dafür war die Teilnahme an der Blutspende überragend. Der Tag der offenen Tür im Steiglochhof wurde gestrichen, er wird im November 2021 stattfinden, so DRK-Vorsitzender Thomas Saalmann.

Henriette Haas berichtete für die Awo, dass die Landessammlung sowie das Kinderfest abgesagt wurden, dafür seien die Spendenaufrufe erfolgreich gewesen. Die Tafel konnte durchgängig geöffnet bleiben.

Keine Naturparkschule in diesem Jahr

Der Motorsportclub freut sich über gute Besucherzahlen der Motocross-Strecke mittwochs und samstags, so Dieter Sapia. Motocross und Trial als wichtigste Veranstaltungen mussten jedoch abgesagt werden.

Wenig Probleme hatte Rosemarie Götz vom Förderverein des Stadtmuseums. Die Arbeiten dort werden zumeist von Einzelpersonen ausgeführt, es gab kaum Einschränkungen. Die Naturparkschule wird in diesem Jahr nicht eingerichtet, so Karin Pätzold.

Beim Hornberger Tennisclub ist das Training zwar nicht ausgefallen, da Tennis kein Kontaktsport ist, dafür wurde vom Badischen Sportbund jedoch die Zusage für einen Zuschuss zur Erneuerung der Warmwasserversorgung zurückgenommen. Die Mitglieder werden daher in diesem Jahr um eine Sonderabgabe gebeten, so Carlos Rico, Vorsitzender des Vereins. Auf Förderungen verzichten muss auch der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband BLHV, der mit Geldern für das Weidezaunprojekt fest gerechnet hatte (wir berichteten).

Inka Heyl vom Förderverein Freibad Hornberg freute sich darüber, dass das Bad frühzeitig wieder geöffnet wurde. Dazu hätten die Mitglieder des Vereins einen großen Beitrag geleistet. Der Verein verzichte auf die Mitgliedsbeiträge und auch auf die Beiträge der Sponsoren. Trotzdem sind Spenden natürlich willkommen.

Der Vorsitzende des TV Hornberg, Friedrich Wöhrle, beschrieb es so: "Finanziell hatten wir ein gutes Polster, jetzt wird die Matratze ziemlich dünn". Wenn auch noch das Handballturnier ausfalle, werde es kritisch. Er wies auch auf die Verantwortung hin, die vor allem Vereine tragen die viel mit Kindern arbeiten. Einerseits fehlen den Kindern die Veranstaltungen, andererseits müsse das Ansteckungsrisiko bedacht werden.

Ob das Sportfest stattfinden wird, ist fraglich. Die betroffenen Vereinen zeigten sich durchweg skeptisch und nur unter bestimmten Umständen bereit, sich zu beteiligen. Rolf Hess wird die Vereine einzeln anschreiben, danach wird entschieden.