Nach Beendigung der Amtszeit von Jürgen Schaumann (rechts) setzt sich der neue Vorstand aus dem Vorsitzenden Thomas Bossert (von links) sowie seinen beiden Stellvertretern Fritz Wöhrle (Architekt) und Gabi Kaspar zusammen. Foto: Becker

Historischer Verein hat neuen Vorstand. Thomas Bossert zum ersten Vorsitzenden gewählt

Hornberg - Mit einem neuen Vorstand geht der Historische Verein in die Spielzeit 2018. Dieser wurde auf der 63. Hauptversammlung am Freitagabend im "Hotel Schondelgrund" einstimmig gewählt. Damit endet auch eine Phase der Ungewissheit.

Der bisherige Vorsitzende Jürgen Schaumann, der seit sieben Jahren an der Spitze des Vereins stand, hielt die Zeit für einen Wechsel für angebracht. Mit Thomas Bossert stellte sich ein langjähriger Aktiver zur Verfügung. Ihm zur Seite stehen mit Fritz Wöhrle und Gabi Kaspar zwei gleichberechtigte Stellvertreter zur Seite. Auch sie gehören seit vielen Jahren als Aktive dem Verein an. Mit Heike Raith als Obfrau für das Erwachsenenstück und Else Reeb als Obfrau für die Trachtengruppe ist somit der Vorstand wieder komplett und kann sich gleich an die Arbeit für die neue Spielzeit 2018 machen.

Zuvor berichteten die Amtsinhaber der einzelnen Bereiche über die abgelaufene Saison 2017. "Wir können mit Stolz auf ein weiteres erfolgreiches Spieljahr zurückblicken", leitete Schaumann seinen Rückblick ein.

Hornberger Schießen

Das Traditionsstück "Hornberger Schießen" hatte bei seinen sechs Auftritten 2160 Besucher. Die zehn Märchenvorstellungen sahen 5894 Kinder und Erwachsene und vom sechsmal angebotenen Krimi ließen sich 2512 Zuschauer bestens unterhalten. Mit 264 Aktiven, davon sind 68 Kinder und Jugendliche, sowie acht Ehren- und 103 passiven Mitgliedern gehört der "Historische" zu den Großvereinen in Hornberg.

Beim Mittelalterfest war am Stand mit den Landknechten, Marketenderinnen und Helfern in historischen Kostümen immer etwas geboten. Für die vielen Kinder und Jugendlichen waren der Nachmittag mit Filmvorführung und der Ausflug zur Steinbruchbühne nach Emmendingen sicherlich ein besonderes Erlebnis.

Wichtige Termine sind immer die Arbeitseinsätze in der Bühne. Allerdings würde man sich seitens der Vorstandschaft und von Bühnenmeister Ralf Fuhlert wünschen, "dass es mehr und nicht immer dieselben" sind, die helfen.

Der Zauberer von Oz

Nach dem positiven Rückblick von Sabine Schemel auf das Märchenspiel galt ihr Augenmerk schon dem neuen Stück "Zauberer von OZ", das ebenfalls toll zu werden verspreche und für das von den rund fünfzig Mitwirkenden bereits fleißig geprobt werde. Eine Neuerung wird es im Erwachsenenstück nach dem Rückzug des langjährigen Regisseurs Gebhard Kienzler geben, berichtete Petra Schwarzwälder. Mit der Theaterpädagogin Corina Rues-Benz aus Gottmadingen habe man eine neue Leiterin gewinnen können, die mit dem Stück "Currywurst und Pommes" schon zweimal auf Bühnen Erfolg hatte.

Viele Auftritte bewältigte auch die Trachtengruppe, wie Else Reeb berichtete. Neben den beiden eigenen Heimatabenden auf dem Bärenplatz bei guter Witterung und vielen Besuchern zählen auch die Teilnahmen bei auswärtigen Vereinen im "Badischen und Schwäbischen". Ob Trachtentag auf der Insel Mainau oder Heimattage in Karlsruhe, stets waren die Hornberger in Tracht und bei ihren Auftritten begehrte Fotomotive.

Es fehlt an jungen Leuten

Zwar hat stehen auch für 2018 schon wieder zahlreiche Verpflichtungen an, dennoch blicke man nicht ohne Sorge in die Zukunft: "Wir alle werden langsam älter und es fehlt uns an jungen Leuten, die unsere Tradition weiterführen möchten." Deshalb solle gerade auf diesen Punkt der Aktivenwerbung ein besonderes Augenmerk gerichtet werden.

Dieses Problem hat Spielleiter Thomas Weißer beim "Hornberger Schießen" nicht. Denn mehrere junge Aktive, die bisher als Statisten auftraten, sind bereits in Sprechrollen geschlüpft und bewährten sich darin schon sehr gut.

Ein umfangreiches Zahlenwerk legte Kassierer Walter Aberle vor. Die Beträge bewegen sich bei den Einnahmen, aber besonders bei den Ausgaben bereits im sechsstelligen Bereich. Wegen der teuren Investitionen bei Bühnenausbau und -sicherheit sowie der Technik müssen bereits die Rücklagen mit beträchtlichen Summen angegriffen werden. "Alles steht und fällt mit dem Wetter und der damit verbundenen Zuschauerzahl und den Einahmen", war seine klare Aussage.

Bürgermeister Siegfried Scheffold, der mit der Entlastung der Vorstandschaft und der Einleitung der Neuwahlen beauftragt worden war, zeigte sich beruhigt und dankbar, dass beim Historischen Verein als einem bedeutenden kulturellen Träger der Stadt ein guter Vorstand gefunden wurde. Er hoffe auch, dass die bisher ausgezeichnete Zusammenarbeit ihre Fortsetzung finde.

Bei der angebotenen Aussprache am Schluss der Versammlung kam auch Gebhard Kienzler als Kritiker zu Wort. Er bemängelte die Kommunikation zwischen Vorstand und Aktiven. Neu-Vorsitzender Thomas Bossert setzte dem sogleich ein Gesprächsangebot gegenüber, das etwaige Unzufriedenheiten ausräumen soll.

An den Tischen gab es anschließend genügend Gesprächsstoff unter den Mitgliedern.

Info: Ehrungen

Zehn Jahre sind Gertrud Fuhlert, Martin Gramer, Barbara Lauble, Annette Storz, Melissa Storz und Sandra Wöhrle auf der Bühne dabei. Seit zwanzig Jahren ist Günter Nickolaus bei den Landsknechten. Seit 30 Jahren fährt Primus Hock aus Schonach fährt schon seit 30 Jahren den Herzog mit der Kutsche herein. Seit 50 Jahren tritt Hilde Laumann in verschiedenen Rollen als Frau des Schuldis, des Ratschreibers, als Marketenderin und auch als unentbehrliche "Küchenfee" auf. Die beiden Kinderdarsteller Marie Bonath und Emil Ketterer werden für ihre zehnjährige Mitwirkung in den Märchenstücken in der Bühne geehrt.