Bildung: David Piesk koordiniert seit Anfang des Jahres die Arbeit Spanischen Weiterbildungsakademie

David Piesk ist seit Anfang Januar der neue Standortkoordinator der Spanischen Weiterbildungsakademie (AEF) in Hornberg. Am Donnerstag hat er sein neues Team und das Programm für 2021 Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold vorgestellt.

Hornberg. Doch zunächst galt es, aufzuzeigen, was bereits in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht worden ist. Die Kurse konnten wegen der Hygieneregeln nicht im üblichen Rahmen stattfinden und die dadurch nötige Digitalisierung stellte die AEF vor große Herausforderungen. Dafür war es nötig, die technischen Voraussetzungen sowohl für die AEF als auch für die Teilnehmer zu schaffen. Das nötige Knowhow auf Seiten der Lehrerinnen und der Teilnehmer ist eine weitere Voraussetzung. "Wir sind jetzt guter Dinge", so die Koordinatorin der Integrationskurse in Hornberg, Petra Vennemann. Außer ihr und Piesk arbeiten bei der AEF in Hornberg die Lehrerinnen Stephanie Boschert und Christiane Mielke sowie Carolina Castro.

Bis mindestens Juni nur Online-Unterricht

José Gayarre, der bei der Bonner AEF auch für die Hornberger Weiterbildungsakademie zuständig ist, rechnet damit, dass die AEF bis mindestens Juni nur Internetangebote machen kann. Schwierig sei es, die Motivation der Teilnehmer online aufrecht zu erhalten, aber das sei bisher gut gelungen.

Das wurde bei einem kurzen Einblick in einen der Kurse mit der Lehrerin Boschert deutlich. Die sechs Schüler berichteten den Zugeschalteten, Scheffold, Piesk, Gayarre und Vennemann, von den Vorteilen des Online-Unterrichts. Die Teilnehmer des Kurses müssen jetzt nicht mehr nach der Arbeit in die Schulungsräume kommen, sondern können von zuhause aus am Unterricht teilnehmen. "Wenn wir das nicht machen würden, hätten wir schnell alles wieder vergessen", so ein Teilnehmer.

Aber sie vermissen alle, ebenso wie die Leiterin des Kurses, den persönlichen Kontakt. Früher sei es schon mal vorgekommen, das ein Teilnehmer ein offizielles Schreiben, das er nicht verstanden habe, mit in den Unterricht brachte. Dort wurde ihm sofort geholfen oder er wurde an den richtigen Ansprechpartner verwiesen. Es war einfacher zu erkennen, wo Hilfe benötigt wurde.

Doch nicht nur die Migranten bekommen Unterstützung von der AEF, auch den Unternehmen wird geholfen. Ein Thema sei da "leichtes Deutsch im Unternehmen", so Gayarre. Und die AEF stellt Kontakte mit Teilnehmern der Kurse her, vermittelt jedoch keine Arbeit.

Gayarre sieht auch die Möglichkeit, die der digitale Unterricht in der weiteren Zukunft haben könne. Die Schüler könnten, schon bevor sie nach Deutschland kommen, in ihrem Heimatland unterrichtet werden.

Bürgermeister Scheffold betonte die Bedeutung der Integrations- und Sprachkurse. Das Thema Arbeitsmigration werde nach der Pandemie an Bedeutung noch gewinnen Der wirtschaftliche Aufschwung in den südlichen Ländern Europas sei durch die Pandemie abgebrochen, die Arbeitslosigkeit, vor allem unter den jungen Menschen dort, werde zunehmen.

Auf der anderen Seite erwartet Scheffold, dass der Tourismus eine der ersten Branchen sein wird, die in der Region wieder in Schwung kommen wird. Ein Teil der dort Beschäftigten habe sich jedoch in den vergangenen Monaten umorientiert und sei in die Industrie oder das Handwerk abgewandert. "Wir müssen also versuchen, junge Menschen aus Südeuropa her zu bringen", so Scheffold. Sprachkurse seien elementar für die Integration und die AEF in der Region die erste Anlaufstelle dafür. Scheffold betonte auch die Bedeutung der Integrationskurse für Frauen. Die Mehrzahl der Migrantinnen werde bleiben, hätte jedoch aus den Heimatländern oft ein anderes Rollenverständnis mitgebracht. Die Integrationskurse würden ihnen helfen, Hemmschwellen abzubauen und sich zu integrieren.