Philipp Ketterer (Zweiter von rechts) mit den deutschen Teamkollegen (von links) Markus Fohr, Trainer Hans Wächtler, Weltmeisterin Elisa Raus und Michael Friedrich (rechts) Foto: Schwarzwälder Bote

Weltmeisterschaft: Deutscher Vizemeister Philipp Ketterer gehört zu den sechs besten Biersommeliers

Philipp Ketterer hat erfolgreich an der Weltmeisterschaft der Biersommeliers in Italien teilgenommen. Der Hornberger schaffte es mit Bravour ins Finale der besten Sechs und verfehlte nur knapp einen Platz, um aufs Treppchen zu gelangen.

Hornberg (red/wei). Die Weltmeisterschaft der Biersommeliers fand am vergangenen Freitag statt. 80 Teilnehmer aus 19 Nationen kämpften in verschiedenen Runden um den Titel des weltbesten Biersommeliers.

"Es war eine unglaublich tolle und spannende Veranstaltung und mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden", fasst Ketterer, der von seiner Frau Anke begleitet wurde, seine Eindrücke in einer Pressemitteilung zusammen. Aktuell ist der Hornberger amtierender deutscher Vizemeister.

Hornberger zieht als Vorrunden-Bester ins Finale

Das Turnier startete mit einer Blindverkostung in die Vorrunde. Dabei erfassten die Sommeliers zehn unterschiedliche Biere sensorisch und mussten jeweils den korrekten Bierstil erkennen – und hiervon gibt es weltweit immerhin rund 160. "Ich hatte ein ganz gutes Gefühl, auch wenn ich das Bier, das sich später als ein ›American Style California Common‹ herausstellte, nicht erkannt hatte", berichtet Ketterer in der Mitteilung.

Im Anschluss stand ein schriftlicher Wissenstest mit 50 Fragen rund ums Bier an. "Es wurde beispielsweise nach der ältesten Trappistenbrauerei Belgiens gefragt, nach der jüngsten Hopfenzüchtung oder nach möglichen Ursachen von verschiedenen typischen Fehlaromen im Bier", wird Ketterer zitiert, der sehr gut punktete.

"Auch im dritten Teil, der sensorischen Erkennung von zehn Bierflavours, bewies Ketterer ein feines Näschen", heißt es weiter. "Während wir anschließend auf die Ergebnisse warteten, war die Anspannung am größten. Schließlich qualifizieren sich nur die besten Zehn für das Halbfinale. Als die Jury dann bekannt gab, dass ich als Bester der Vorrunde weitergekommen bin, war die Freude natürlich riesig, zumal mir dieser Coup bereits bei der vergangenen WM vor zwei Jahren gelungen war."

Im Halbfinale, das als K.O.-Runde ausgetragen wurde, stieg für den Brauererchef die Spannung weiter: Sein italienischer Gegner Tobias Tratter und er stellten in einer dreiminütigen Bühnenpräsentation ein ihnen unbekanntes Bier vor. Zudem galt es, dabei den richtigen Bierstil zu erkennen. "Es war ein amerikanisches India Pale Ale und wir lagen beide richtig", wird Ketterer weiter zitiert. Das Duell entschied der Hornberger für sich und zog somit ins Finale der besten Sechs ein.

Gewinnerin ist Team-Kollegin Elisa Raus aus Stralsund

Mit ins Finale schafften es gleich drei Teamkollegen aus Deutschland, ein Österreicher sowie ein Schweizer Biersommelier. Die letzte Aufgabe bestand in einer öffentlichen, siebenminütigen Bierpräsentation, in dem die Experten über ein Bier, dessen Herkunft, Geschichte, Bierstil, Aroma und Geschmack nebst Speisenempfehlung Bescheid wissen müssen: "Ich durfte dem Publikum und der international besetzten Jury das ›Punk IPA‹ der Brauerei Brewdog aus Ellon/Schottland präsentieren. Das Ganze wird simultan in vier Sprachen übersetzt. Das war schon sehr aufregend, wie auch das großartige, festliche Ambiente am Austragungsort, dem Grand Hotel Rimini", schwärmt Ketterer. Am Ende überzeugte seine Teamkollegin Elisa Raus aus Stralsund die Jury am meisten und holte als erste weibliche Teilnehmerin den WM-Titel. Zweiter wurde Patrick Thomi aus der Schweiz und Dritter Michael Friedrich aus Chemnitz.

Gefeiert wurde laut Mitteilung mit allen WM-Teilnehmern bis tief in die Nacht bei einem Menü mit passender Bierbegleitung. Das nächste Ziel steht für Ketterer bereits fest: Die Qualifikation zur Teilnahme der nächsten Weltmeisterschaft der Biersommeliers, die 2021 in München stattfindet.