An die zwei Dutzend Landwirte informierten sich über das Weidezaunprojekt. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Wenn alles klappt wie geplant, wird im kommenden Jahr in Hornberg

Wenn alles klappt wie geplant, wird im kommenden Jahr in Hornberg ein Weidezaunförderprojekt umgesetzt. Rund zwei Dutzend Landwirte haben sich am Mittwoch im Rathaus über die Voraussetzungen und Vorgehensweise informiert.

Antragsaufnahme ist am Dienstag, 25. Juni, ab 16 Uhr im Hornberger Rathaus. Die Unterlagen sollten eine Skizze mit Lage des Weidezauns oder ein Luftbild enthalten. Weiterhin ist die Angabe der Zaunart vorgegeben. Die Weidetierart muss im Betrieb vorhanden oder der Nachweis über deren Beschaffung beigefügt sein sein. Weiterhin ist die Einverständniserklärung des Grundstückseigentümers hinsichtlich der kommunalen Weidezaunförderung notwendig. Das wäre im Fall einer Pachtfläche ein Pachtvertrag über mindestens fünf Jahre. Weitere Infos gibt es per E-Mail an regina.ostermann@lev-ortenaukreis.de, unter Telefon 0781/8 05  73 12 oder 0781/8 05 73 13.

Hornberg. Gekommen war Regina Ostermann, Geschäftsführerin des LEV (Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis), die das Konzept vorstellte.

"Es gibt zwei definierte Ziele der finanziellen Förderung", erklärte Ostermann. Zum einen die Sicherung der Offenhaltung von Steillagen durch Beweidung sowie Arten und Biotopschutz durch Beweidung. Die Mittel dafür stammen aus dem Naturschutzhaushalt von Land, Bund und EU entsprechend den festgesetzten Landschaftspflegerichtlinien.

"Einzelförderungen sind möglich, doch mehr Sinn machen Sammelanträge unter der Federführung der Gemeinde", erläuterte die Geschäftsführerin. In den vergangenen sechs Jahren habe die LEV Erfahrungen mit zehn Projekten gesammelt, die ein Fördervolumen von rund 600 000 Euro aufweisen.

Die Projektlaufzeit beträgt laut Ostermann fünf Jahre. Damit ist ihren Ausführungen nach gemeint, dass die geförderten Weidezäune für die Dauer der Zweckbindungsfrist von fünf Jahren im Eigentum der Gemeinde Hornberg bleibt. "Danach gehen die Zäune in Ihr Eigentum über," so Ostermann.

Flächen werden auf ihre Eignung geprüft

Im Gegenzug verpflichtet sich der Grundstückseigentümer beziehungsweise der Bewirtschafter im Fall einer Verpachtung zur Beweidung sowie Pflege und Instandhaltung der Zäune in dem Zeitraum. "Die Flächen werden vom Amt für Landwirtschaft vor Ort auf Fördereignung geprüft", kündigte die Geschäftsführerin an. Dem folge eine naturschutzfachliche Bewertung der Unteren Naturschutzbehörde. Die Bewilligung der finanziellen Förderung erfolgt laut Ostermann vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel. Die Zuschusshöhe betrage fünfzig Prozent der Bruttokosten.

Weitere Beihilfen seien mit der Gemeinde zu verhandeln. In dem Zusammenhang merkte Bürgermeister Siegfried Scheffold an, dass vorbehaltlich der Beschlussfassung des Gemeinderats in Anlehnung an andere Kommunen mit 25 Prozent zu rechnen ist.

Förderkriterien sind laut Ostermann unter anderem eine Hangneigung von mindestens 35 Prozent und eine Weidetierart, die die extensive Nutzungseigenschaft der Fläche dauerhaft erhält. Dazu gehören Schafe, Ziegen, Rinder und Kleinpferde.

"Hornberg ist kein Wolfsgebiet und daher ist von einer Weidezaunhöhe von 1,05 Meter auszugehen", so Ostermann. Gefördert werden Material, Zaunbau und Tor sowie der Bau durch einen Unternehmer. Sonderwünsche unterliegen der Eigenfinanzierung. Weiterhin wurden die Anforderungen wie die Beschaffenheit von unter anderem Draht sowie Eck- und Zwischenpfählen dargestellt.

Der von Ostermann präsentierte grobe Fahrplan des Sammelprojekts sieht eine Einreichung der Unterlagen der Landwirte am 25. Juni im Hornberger Rathaus vor. (Siehe Info) Im Juli, August werde das Amt für Landwirtschaft die Flächen vor Ort prüfen. Die Ausschreibung des Sammelantrags und verbindliche Teilnahmeerklärung der Landwirte soll im Herbst folgen. Bis November sollte der Antrag von der Gemeindeverwaltung beim Regierungspräsidium eingereicht sein, damit im Frühjahr im Fall einer Bewilligung mit der Umsetzung begonnen werden kann. Scheffold ermunterte dazu, für das Projekt die Werbetrommel zu rühren, damit eine "ordentliche Fläche" zusammenkommt.