Alfredo Sanchez verlässt seinen Schreibtisch bei der Spanischen Weiterbildungsakademie in Hornberg.Archivfoto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Beruf: Die Spanische Weiterbildungsakademie hat er seit fünf Jahren mit Herzblut geleitet

Alfredo Sanchez Casado verlässt die AEF, die Spanische Weiterbildungsakademie in Hornberg. Das war in der vergangenen Woche eine überraschende Mitteilung, hat der Hornberger doch seit circa fünf Jahren die AEF mit Herzblut gesteuert.

Hornberg. "Manchmal ist man selber überrascht, was einem zustößt", so Sanchez auf die Frage, warum er die AEF verlässt. Genau möcht er sich zu seinen Beweggründen nicht äußern, sagt jedoch: "Ich konnte meine Prinzipien nicht mehr umsetzen wie gewünscht." Leicht ist ihm die Entscheidung sicher nicht gefallen. Aber es hat sich ein neuer Weg aufgetan, sagt er.

Aus seinem Hobby den Beruf gemacht

Nach einem Rückblick auf seine Arbeit beim AEF befragt, sagt er: "2012 ging alles los". Spanische Arbeitskräfte in der Region sollten unterstützt werden. Sanchez, Hornberger mit spanischen Wurzeln hatte seit seinem 15 Lebensjahr ehrenamtliche Arbeit geleistet und auch damals war er sofort dabei. Caroline Castro organisierte damals erste Kurse, er habe zunächst nur ehrenamtlich unterstützt.

2015 sei aufgrund der Flüchtlingskrise der Anstoß vom Sitz der AEF aus Bonn gekommen: "Kannst du in die Intergrationsarbeit einsteigen?" Er habe sein Hobby zum Beruf gemacht und seine Arbeit bei der Firma Reuter aufgegeben, um voll bei der AEF einzusteigen.

"Zunächst hatten wir Schüler aber keine Lehrer", so Sanchez. Mia Segher als Lehrerin sei dann mit zehn Unterrichtsstunden eingestiegen, nach und nach kamen weitere Ausbilder, unter anderem auch arabisch sprechende, dazu. Bis zu vier Integrationskurse pro Tag habe es teils gegeben. Durch Corona sei das eingebrochen.

Für das Kinzigtal wurde der Dolmetscherpool geschaffen. Seit dem 1. Juli 2019 gibt es ein Welcome-Center in Hornberg, "das einzige in einer kleinen Stadt", betont Sanchez. Es sei toll, wenn ihn jemand aus den Kursen zum Beispiel beim einkaufen erkenne und erzähle, wie gut er nun im Beruf zurecht komme.

Seit 22 Jahren ist Sanchez im Bund der Spanischen Elternvereine in der BRD, die Tätigkeit als Bundesvorsitzender tätig dort wird er fortführen. Wichtig war Sanchez auch immer die Arbeit mit seinem Team der AEF. "Jeder hatte seine Stärken, jeder hat jedem geholfen."

Alfredo Sanchez hat im Gespräch auf die Unterstützung hingewiesen, die den Erfolg seiner Arbeit möglich gemacht habe. Besonders dankt er der Stadt Hornberg mit Bürgermeister Siegfried Scheffold an der Spitze,sowie den Gemeinderäten, dem Zweckverband Interkom und den Landtags- und Bundestagabgeordneten sowie dem Landratsamt Ortenaukreis und dem Kreisverband des DRK Wolfach.

Nun blickt Alfredo Sanchez Casado jedoch nach vorn. "Ich freue mich auf die Zukunft", stellt er klar. Er wird schon im Juli bei der Arbeitsagentur für Arbeit in Kehl im Bereich Arbeitgeberservice tätig sein. Er kann also weiter für die Integration wirken. Hornberg wird er auf jeden Fall erhalten bleiben, "dazu bin ich zu sehr Hornberger", stellt er klar.