Labrador-Hunde sind bei Lahrern besonders beliebt. Foto: Archiv

Bürger : Besitzer haben einen Monat Zeit, ihren Vierbeiner registrieren zu lassen / Große Dunkelziffer?

Lahr - Die Stadtverwaltung ruft Hundebesitzer in dieser Woche mit einem Schreiben an alle Haushalte dazu auf, noch nicht angemeldete Hunde im Bürgerbüro oder bei der Stadtkämmerei nachträglich erfassen zu lassen. Die "Hundebestandsaufnahme" diene der Steuergerechtigkeit: Nach der Hundesteuersatzung müssen in Lahr alle Halter eines Hundes, der mehr als drei Monate alt ist, ihn innerhalb eines Monats der Stadt anzeigen. "Wer dieser Pflicht noch nicht nachgekommen ist, wird gebeten, die Anmeldung innerhalb eines Monats nach Erhalt des Schreibens nachzuholen", so die Verwaltung.

Die Stadt behält sich vor, die Bestandsaufnahme zu kontrollieren. Wer seinen Hund einen Monat nach Erhalt des Schreibens noch immer nicht gemeldet hat, könne mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro belegt werden.

In Lahr sind zurzeit 1.845 Hunde angemeldet, "ein absoluter Höchststand", wie die Stadt informiert. Die Zahl der Haushalte betrage 25.119, sodass die Quote der Haushalte mit Hund mit nur 7,35 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 13,4 Prozent liege. Diese Quote würde in Lahr die Zahl von 3.365 Hunden bedeuten.

Neu angemeldet wurden im vergangenen Jahr 234 Hunde, meist Mischlingshunde. Bei den Rassehunden ist der Labrador führend, ansonsten sind kleine Hunde wie Yorkshire Terrier, Malteser und Chihuahua sehr beliebt. Derzeit werden im Gebiet der Stadt 28 Kampfhunde sowie als gefährlich eingestufte Hunde gehalten.

"Seit einiger Zeit ist feststellbar, dass vermehrt Hunde, deren genetischer Ursprung überwiegend auf gefährliche Kampfhunderassen zurückzuführen ist, mit Alternativbezeichnungen als Standardhunde angemeldet werden", teilt die Verwaltung mit. Werde ein Hundehalter dabei erwischt, wie er einen Kampfhund unter falschem "Etikett" anmeldet, komme eine Nachversteuerung auf ihn zu. Jedes Tier bringt mindestens 100 Euro im Jahr für die Stadt. So viel muss man für einen Einzelhund bezahlen. Der Zweithund kostet dann schon 200 Euro und jeder weitere ebenfalls den höheren Satz. Wer zum Beispiel vier Hunde hält, bezahlt 700 Euro. Kampfhunde kosten 600 Euro für den ersten und 1.200 Euro für den zweiten Hund.

Im Jahr 2020 hat die Stadt Lahr 187.600 Euro im Jahr aus Hundesteuern eingenommen. Für 2021 rechne man mit Hundesteuereinnahmen von circa 200.000 Euro, heißt es.

Die Verwaltung hat schon 2010 mit einem Schreiben an alle Haushalte dazu aufgerufen, nicht angemeldete Hunde erfassen zu lassen – mit großem Erfolg: Damals wurden 320 Hunde nachträglich angemeldet.