Wann kann wieder auf der Matte trainiert werden? Für die Ringer wie Bastian Frank vom RSV Schuttertal (in blau) sind die Aussichten auf Training noch schlecht. Foto: Künstle Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Vereinsvertreter diskutieren beim Verbandstag über Chancen für Mattentraining

Reichen sechs Wochen Vorbereitung-Trainingszeit für die Ringer vor dem Saisonstart? Angesichts immer noch geschlossener Sporthallen stellte der Vorsitzende des KSV Taisersdorf, Stephan Endress, diese drängende Frage beim Verbandstag zur Diskussion.

Die Meinung einzelner Vereinsvertreter, dass eine Mannschaftsrunde ohne Zuschauer keinen Sinn mache, wurde von einer großen Mehrheit nicht geteilt. Andreas Weber vom KSV Wollmatingen sah in Mitte Juni den Zeitpunkt, ab dem wieder Mattentraining stattfinden müsse, wenn die Runde am 4. September beginnen soll. Während Ralf Sauer vom ASV Urloffen sechs Wochen als Minimum bezeichnete und für eine Rückkehr auf die Matten mit oder ohne Besucher plädierte, sprach Daniel Neumaier vom VfK Mühlenbach gar von zehnwöchiger Vorbereitungszeit, weshalb er ein Rundenbeginn erst im Oktober und eine Einteilung der Ligen in jeweils zwei regionale Gruppen empfahl. Barbara Pfaff vom SV Triberg gab zu Bedenken, dass in den Sommerferien die Sporthallen grundsätzlich geschlossen seien. Steffen Mack vom KSV Gottmadingen warnte: "Wenn wir wieder nicht ringen, ist der sportliche Schaden weit größer, als wenn wir nur sechs Wochen für die Vorbereitung haben".

Test-Strategie sei noch kein Thema im Ministerium

Der Verbands-Rechtsausschuss Martin Aßmuth dämpfte die Erwartungen. Noch im Juni auf die Matten zu können, sei für Kontaktsport realistisch gesehen kaum möglich. "Ich bin bereit, als Bürgermeister von Hofstetten meinen Kollegen hinsichtlich der Hallenöffnung für Kontaktsport ein Empfehlungsschreiben zu versenden", bot Aßmuth an und sagte auf die Frage von Markus Eichin vom SV Gresgen, dass Testen vor dem Mannschaftskampf eine Option sein könne, um Sport und Zuschauer zu ermöglichen. Dies sei im Ministerium aber noch nicht diskutiert worden.

"Ich bin schon länger Teil eines Vereins. Wir bewegen uns sehr viel im spekulativen Bereich, Papier ist geduldig. Wenn es Öffnungen gibt, dann wollen auch kulturelle Vereine wieder Veranstaltungen anbieten. Das Problem wird sein, wie wir alles unter einen Hut bringen", so der neu gewählte Sportreferent Matthias Brenn vom KSV Tennenbronn. Den Vorschlag von Egon Bader vom VfK Radolfzell, bei späterem Beginn der Saison Vor- und Rückkämpfe am gleichen Kampftag auszurichten, um bis Weihnachten fertig zu werden, fand der neue Präsident Ralf Schick "eine Überlegung wert". Grundvoraussetzung für die Mannschaftsrunde sei, dass sechs Mannschaften pro Liga an den Wettkämpfen teilnähmen. Wenn mindestens 50 Prozent der Kämpfe beendet seien, werde die Saison gewertet. Auf diese Kriterien habe man sich bei der Verbandssitzung der ARGE Baden-Württemberg geeinigt.

Die Hallenprobleme seien Schick bekannt. Da Outdoor-Training für Krafttraining und Kondition derzeit schon möglich sei, müssten sechs Wochen Mattentraining vor dem Rundenstart ausreichen. Bei der Einteilung in regionale Gruppen gebe es immer gegensätzliche Meinungen und Unzufriedenheit. "Deshalb bin ich davon kein Freund und auch nicht davon, über Weihnachten hinaus zu ringen", äußerte sich Schick. Man werde sich im Präsidium besprechen und die Meinung der Vereine abfragen. Aber der Verband müsse sich an Gesetze und Vorgaben halten, so der neue SBRV-Chef.

Der neue Kampfrichterreferent Torsten Baumgartner vom TuS Adelhausen sprach vom leidigen Thema "Vereine werbt für Kampfrichter". Aktuell habe der Verband nur noch 25 aktive Kampfleiter und es würden immer weniger. Pro Kampftag brauche es für die Einteilung in den Verbandsligen 15 Mattenleiter. "Dann sind aber noch keine Jugend- und Schülerkämpfe besetzt", so Baumgartner über die prekäre Situation.

Er forderte die Vereinsvertreter beim Verbandstag auf, geeignete Kandidaten persönlich auf das Amt anzusprechen.